Einzelhändler setzen weniger um

Börsen-Zeitung, 30.4.2016 Reuters Berlin - Die deutschen Einzelhändler haben im März die stärksten Umsatzeinbußen seit anderthalb Jahren erlitten. Sie nahmen 0,9 % weniger ein als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt bekanntgab....

Einzelhändler setzen weniger um

Reuters Berlin – Die deutschen Einzelhändler haben im März die stärksten Umsatzeinbußen seit anderthalb Jahren erlitten. Sie nahmen 0,9 % weniger ein als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt bekanntgab. Preisbereinigt (real) fiel der Umsatz um 1,1 %. Auch das war der kräftigste Rückgang seit September 2014. Ökonomen hatten mit + 0,3 % gerechnet und führten das schlechte Abschneiden auch auf den teils kalten und regnerischen Frühjahrsauftakt zurück. “Dadurch blieben im Bekleidungshandel die neuen Kollektionen vielfach in den Regalen liegen”, sagte Ulrike Kastens von Sal. Oppenheim. So schrumpften die Umsätze mit Textilien, Bekleidung und Schuhen um 5,4 % im Vergleich zum März 2015. Wesentlich besser lief es dagegen im Lebensmittelhandel, der ein Plus von 2,7 % schaffte. Volkswirten zufolge bleibt der private Konsum – zu dem der Einzelhandel etwa ein Viertel beiträgt – eine wichtige Konjunkturstütze. “Die Rahmenbedingungen sind einfach gut”. Fallende Energiepreise stützen die Kaufkraft, während die Beschäftigung auf Rekordniveau liegt und teurere Anschaffungen wegen niedriger Zinsen sehr günstig finanziert werden können. “Viele Verbraucher investieren deshalb in langlebige Konsumgüter wie Möbel”, sagte Kastens.Im ersten Quartal lag der Einzelhandelsumsatz um rund 1,5 % über dem Vorjahreswert. Der Branchenverband HDE peilt für 2016 ein Wachstum von rund 2 % an. 2015 hatte es mit rund 3 % das größte Plus seit zwei Jahrzehnten gegeben.