Enttäuschende US-Daten schüren Fed-Spekulationen

Weniger Aufträge - Schlechtere Stimmung

Enttäuschende US-Daten schüren Fed-Spekulationen

ba Frankfurt – In den USA ist gestern eine Reihe von Konjunkturdaten überraschend schwach ausgefallen – was Sorgen schürt, dass das US-Wachstum schwächer ausfallen könnte, und Spekulationen nährt, dass die Fed nach der erwarteten Zinserhöhung im Dezember erst einmal eine Pause einlegen wird. So haben US-Unternehmen im Oktober 4,4 % weniger Aufträge für langlebige Güter eingesammelt als im Monat zuvor. Ökonomen hatten zwar den dritten Rückgang in vier Monaten erwartet, aber nur ein Minus von 2,6 % prognostiziert. Zudem hat das US-Handelsministerium den Septemberwert von +0,7 % auf -0,1 % herunterrevidiert.Den stärksten Einfluss hatte die schwankungsanfällige Transportkomponente. Bleibt diese außen vor, lagen die Orderzahlen 0,1 % über dem Vormonatsniveau. Ökonomen hatten da jedoch mit einem Zuwachs von 0,4 % gerechnet. Bei Flugzeugen gingen die Bestellungen um 21,4 % zurück. Ohne Flugzeug- und Rüstungsaufträge ergibt sich laut Handelsministerium eine Stagnation.Aus der schwächeren Entwicklung der Auftragseingänge für langlebige Güter in den vergangenen Monaten lässt sich laut Nord/LB-Ökonom Bernd Krampen ableiten, dass die positiven Effekte aus Steuersenkungen und höheren Abschreibungsmöglichkeiten langsam ihre Wirkung verlieren. Zudem sei es möglich, dass die Unternehmen angesichts der Handelskonflikte defensiver bei den Neubestellungen vorgehen: “Dieses Abwarten ist für die weitere konjunkturelle Entwicklung natürlich keine gute Nachricht”, sagte Krampen. Einen konjunkturellen Einbruch erwartet er indes nicht.Aber auch die Stimmung der Verbraucher trübte sich im November unerwartet stark ein. Laut der zweiten Schätzung der Uni Michigan fiel das Konsumklima um 1,1 auf 97,5 Punkte. Ökonomen hatten dagegen mit einer Bestätigung der Erstschätzung von 98,3 Punkten gerechnet.Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe hat sich indes in der vergangenen Woche um 3 000 auf 224 000 und damit auf den höchsten Stand seit Ende Juni erhöht. Volkswirte hatten einen Wert von 215 000 erwartet. Wie prognostiziert hat im Oktober hingegen der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren um 0,1 % zugelegt. Das Vormonatsplus wurde um 0,1 Punkte auf 0,6 % hochrevidiert. Stärker als erwartet gestiegen sind die Verkäufe bestehender Häuser. Die Maklervereinigung National Association of Realtors (NAR) meldet mit einem Monatsplus von 1,4 % den ersten Zuwachs seit sechs Monaten.