Erste Effekte am deutschen Jobmarkt

Ifo-Beschäftigungsbarometer signalisiert Stillstand bei Neubeschäftigung

Erste Effekte am deutschen Jobmarkt

ba Frankfurt – Die Corona-Pandemie wird auch im deutschen Arbeitsmarkt tiefe Kratzer hinterlassen – so heftig, wie es sich in den USA abzeichnet, werden die Bremsspuren hierzulande aber nicht werden. Insbesondere das Instrument der Kurzarbeit, das derzeit in Firmen aller Branchen und Größen geprüft oder bereits eingesetzt wird, wird vorerst das Schlimmste verhindern. Lufthansa, Daimler, VW, Puma – die Liste derer, die Kurzarbeit beantragt haben, lässt sich beliebig verlängern.Die Bundesregierung erwartet mehr als 2 Millionen Kurzarbeitsanträge. In der Woche zum 20. März waren bundesweit rund 76 700 Anzeigen auf Kurzarbeit wegen der Ausbreitung des Coronavirus eingegangen, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte. Zum Vergleich: Ende 2019 waren es wöchentlich 1 000, im Jahr 2019 durchschnittlich 600. Die BA fühlt sich mit einer Rücklage von 26 Mrd. Euro aber finanziell gut vorbereitet für die beschlossene Entlastung der Wirtschaft beim Kurzarbeitergeld. Diese wird laut dpa-afx mit etwa 630 Mill. Euro pro Monat zu Buche schlagen bei 2,15 Millionen Kurzarbeitern, wie aus einer Antwort auf die Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Susanne Ferschl hervorgeht. Bereits in der Euro-Schuldenkrise hat sich die Kurzarbeit bewährt und zahlreiche Jobs gerettet.Dass nun das Ifo-Beschäftigungsbarometer im März mit einem Minus von 4,6 auf 93,4 Punkte eine Vollbremsung der Unternehmen bei der Personalplanung signalisiert, war absehbar angesichts des abrupten Stillstands des öffentlichen Lebens. Handel, Dienstleister und Bau hätten neue Rekorde beim Rückgang des Barometers verzeichnet, sagte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe. In der Industrie waren auch schon vorher Entlassungen vorgesehen, was sich jetzt fortsetzen werde. In den Arbeitsmarktdaten für März, die am Dienstag veröffentlicht werden, wird noch nicht viel zu sehen sein. Ökonomen erwarten einen Anstieg um bis zu 25 000 Arbeitslose. Und auch für den Euroraum werden vorerst nur geringe Effekte erwartet. – Bericht Seite 5