Erwerbstätigkeit steigt auf Rekordhoch
Erwerbstätigkeit steigt auf Rekordhoch
ba Frankfurt
Der Konjunkturflaute zum Trotz ist die Beschäftigung in Deutschland zum Jahresende 2023 auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) stieg die Zahl der Erwerbstätigen im Schlussabschnitt um 0,3% zum Vorquartal auf 46,2 Millionen Personen. Schon im dritten Quartal 2023 war der vorherige Höchstwert von Ende 2022 um 0,1% überschritten worden. Allerdings verlief der zum Jahresende typische Beschäftigungsaufbau weniger dynamisch als noch im Vorjahr: 2022 waren es +0,6%. Im Gesamtjahr 2023 stieg die Erwerbstätigkeit um 0,7% auf den Rekordwert von 45,9 Millionen Personen.
Deutschland hinkt nicht nur wirtschaftlich, sondern auch beim Aufbau der Erwerbstätigkeit den anderen Euro-Ländern hinterher. Im Schnitt stieg in den Ländern des gemeinsamen Währungsraums die Zahl der Erwerbstätigen um 1,3% zum Vorjahresquartal, in den 27 Staaten der Europäischen Union waren es +1,2%. Für Deutschland melden die Wiesbadener Statistiker ein Plus von 0,5%. Während die Euro-Wirtschaft im Schlussquartal stagnierte, schrumpfte das deutsche Bruttoinlandsprodukt um 0,3%. Experten erwarten, dass sich das Wachstum erst im kommenden Jahr wieder angleicht.
Große Branchenunterschiede
Zum Jahresende verzeichneten die Dienstleister mit 0,6% den kräftigsten Beschäftigungszuwachs. Am stärksten legte dabei der Bereich öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit mit +143.000 Personen (+1,2%) zu, gefolgt vom Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe mit +55.000 Personen (+0,5%). Bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistern blieb die Zahl der Beschäftigten unverändert. Im Baugewerbe, das die Folgen der hohen Inflation, Material- und Energiekosten sowie die restriktiven Finanzierungskonditionen spürt, konnten laut Destatis "nur noch minimale Beschäftigungsgewinne erzielt werden" (+1.000 Personen; 0,0%). Im produzierenden Gewerbe (ohne Bau) hingegen sank erstmals seit dem vierten Quartal 2021 die Erwerbstätigenzahl im Jahresvergleich, und zwar um 6.000 Personen oder 0,1%.
Dank der gestiegenen Erwerbstätigenzahl blieb das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen – das Produkt aus der gestiegenen Erwerbstätigenzahl und den geleisteten Stunden je erwerbstätiger Person – im vierten Quartal verglichen mit dem Vorjahr unverändert bei 15,4 Milliarden Stunden. Denn die durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden je erwerbstätiger Person sanken um 0,5% oder 1,7 Stunden auf 333,9 Stunden.