Zahl neuer Unternehmen 2022 höher als im Vorjahr

Es werden mehr Firmen gegründet als geschlossen

2022 wurden in Deutschland nicht nur mehr Unternehmen neu gegründet als im Vorjahr, die Gründungsquote übertraf auch die Schließungsrate. Allerdings nahm die Gründungsquote mit steigender Beschäftigtenzahl ab.

Es werden mehr Firmen gegründet als geschlossen

Es wird mehr gegründet

Zahl neuer Unternehmen 2022 höher als im Vorjahr

ba Frankfurt

In Deutschland wird wieder mehr gegründet. Allerdings wurden 2022 mehr Unternehmen geschlossen als aufgebaut, und die Neugründungen haben zumeist wenige oder gar keine abhängig Beschäftigten. Historisch gesehen sind junge Unternehmen überdurchschnittlich oft von einer Insolvenz betroffen.

Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) wurden 2022 rund 252.000 Unternehmen neu gegründet. Das sind 2,7% mehr als im Vorjahr. Bezogen auf den gesamten Unternehmensbestand desselben Jahres von knapp 3,2 Millionen liegt die Gründungsrate damit bei 8,0%. Im Jahr zuvor betrug die Gründungsrate noch 7,8%, wie die Wiesbadener Statistiker anlässlich der Gründungswoche vom 18. bis 24. November mitteilten. Die insgesamt gut 274.000 frisch geschlossenen Unternehmen ergaben eine Schließungsrate von 8,7%.

Kunst und Unterhaltung führend

Dabei unterscheiden sich die Gründungsraten je nach Wirtschaftsbereich: Anteilig erfolgten laut Destatis die meisten Gründungen im Wirtschaftsabschnitt Kunst, Unterhaltung und Erholung mit einer Rate von 12,6%, gefolgt vom Bereich Erziehung und Unterricht mit 11,3%. Die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen belegen mit 10,9% Rang 3. Zu diesen gehören etwa Agenturen zur Arbeitsvermittlung oder Wachdienste, aber auch Reisebüros. „In allen drei Wirtschaftsabschnitten gab es zudem mehr Neugründungen als Schließungen“, hieß es weiter.

Am niedrigsten waren laut den Statistikern hingegen die Gründungsraten im Bereich Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung mit 3,2%, im Bergbau (3,6%) und im verarbeitenden Gewerbe (4,0%). Hier überwogen auch die Schließungen gegenüber den Neugründungen.

Gründungsrate sinkt mit steigenden Beschäftigtenzahlen

Mit Blick auf die Beschäftigtenzahlen verzeichnen die Statistiker bei kleineren Unternehmen mit wenigen oder gar keinen Mitarbeitern verhältnismäßig viele Neugründungen. 156.000 neu gegründete Unternehmen hatten keine abhängig Beschäftigten; die Gründungsrate in dieser Größenklasse lag bei 13,6%. 7,1% der Neugründungen bzw. etwa 89.000 neu gegründeten Unternehmen beschäftigten 1 bis 4 Personen. Noch deutlich niedriger war die Gründungsrate mit 1,3% bei Unternehmen mit 5 bis 9 abhängig Beschäftigten – knapp 5.000 Unternehmen dieser Größe wurden neu gegründet. „Lediglich gut 2.000 Neugründungen hatten bereits im Gründungsjahr 10 oder mehr Beschäftigte, die Gründungsrate lag bei 0,6%“, meldet Destatis.

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