EU-Bürger zieht es ins Ausland
dpa-afx Brüssel – Immer mehr EU-Bürger ziehen zum Arbeiten in ein anderes Land der Staatengemeinschaft. 2017 lebten nach Angaben der EU-Kommission 17 Millionen EU-Bürger in einem anderen Mitgliedstaat. Jedes Jahr ziehen eine Million Menschen ins EU-Ausland, während 680 000 in die Heimat zurückkehren. Daran erinnerte die Kommission am Montag zum 50. Jubiläum der Arbeitnehmerfreizügigkeit in der Europäischen Union.Insgesamt lebten 2017 diesen Zahlen zufolge 3,8 % der EU-Bevölkerung nicht im eigenen, sondern in einem anderen EU-Staat. Der Anteil lag fast doppelt so hoch wie vor zehn Jahren. Doch ziehen vergleichsweise wenige Deutsche ins Ausland: Der Anteil der “mobilen Staatsangehöriger” liegt hier nur bei 1,0 %. Großbritannien kommt auf 1,1 %, Schweden und Frankreich auf jeweils 1,3 %. Diese wohlhabenden Länder ziehen stattdessen selbst viele Arbeitskräfte aus ärmeren EU-Staaten an.Die Voraussetzungen dafür, dass jeder sich in einem anderen Staat der Gemeinschaft niederlassen und dort arbeiten darf, wurde im Oktober 1968 mit dem EU-Gesetz zur Freizügigkeit der Arbeitnehmer eingeführt. In einer Umfrage im Frühjahr nannten dies 82 % eine Errungenschaft. Allerdings gilt der starke Zuzug von Osteuropa nach Großbritannien auch als einer der Gründe, dass sich die Briten den EU-Austritt entschieden.