KI-Gipfel

EU-Kommissionschefin wirbt für KI-Behörde

Ursula von der Leyen macht sich für eine EU-Behörde für künstliche Intelligenz stark. Bei einem KI-Gipfel gelobt sie Kooperation mit der US-Regierung – denn die hat gerade ein solches Institut ins Leben gerufen.

EU-Kommissionschefin wirbt für KI-Behörde

EU-Kommissionschefin
wirbt für KI-Behörde

Von der Leyen gelobt Kooperation mit neuem Institut in USA

rec Brüssel

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen macht sich mit Nachdruck für eine europäische Behörde zum sicheren Umgang mit künstlicher Intelligenz stark. Bei einem hochrangig besetzten KI-Gipfel in Großbritannien sprach sich die Deutsche für eine Kooperation mit den USA aus. Hintergrund: Die amerikanische Regierung hat gerade ein staatliches Institut für KI-Sicherheit ins Leben gerufen. In dem Artificial Intelligence Safety Institute will die US-Regierung Experten aus Wissenschaft, Industrie, Regierung und Zivilgesellschaft versammeln. Eine Zusammenarbeit mit einem gleichnamigen Institut im Vereinigten Königreich sei geplant, hieß es aus Anlass des zweitägigen KI-Gipfels in Milton Keynes.

Vertreter von knapp 30 Staaten, darunter China, unterzeichneten eine gemeinsame Erklärung, in der sie sich zu internationaler Kooperation bekannten. Darin fordern sie von KI-Entwicklern, Pläne zur Überwachung und Eindämmung potenziell schädlicher Auswirkungen ihrer Programme offenzulegen. Außerdem müssten sie für die Folgen ihrer Handlungen verantwortlich gemacht werden. Auch Vertreter von Technologiekonzernen nahmen teil – unter ihnen Sam Altman, Mitgründer und Chef von OpenAI. Die US-Firma hat den selbstlernenden Sprachroboter ChatGPT entwickelt. Die rasanten Fortschritte in der Entwicklung künstlicher Intelligenz haben die führenden Industriestaaten im Kreise der G7 dazu veranlasst, einen Verhaltenskodex für künstliche Intelligenz zu beschließen. Dieser ist allerdings freiwillig.

AI Act der EU stockt

In der Europäischen Union laufen Arbeiten an einem umfangreichen KI-Gesetz. Der AI Act sei "in den letzten Zügen des Gesetzgebungsprozesses", sagte EU-Kommissionschefin von der Leyen. Beteiligte klingen nicht so zuversichtlich: Der CDU-Europaabgeordnete Axel Voss ist nach eigener Auskunft skeptischer geworden, ob die Verhandlungen am AI Act bis zur Europawahl im Juni 2024 zum Abschluss kommen. Der Wille sei da, aber es gebe noch etliche Baustellen und keinen ausformulierten Kompromissvorschlag.

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