EU-Parlament erkennt Guaidó als Präsident an

Maas setzt auf gemeinsame Linie zu Venezuela

EU-Parlament erkennt Guaidó als Präsident an

Reuters/dpa-afx Caracas – Der Rückhalt für den venezolanischen Oppositionsführer Juan Guaidó in Europa wird immer stärker. Das EU-Parlament erkannte den 35-Jährigen am Donnerstag als legitimen Übergangspräsidenten an. Das Votum ist zwar nicht rechtlich bindend, allerdings haben mehrere EU-Staaten Venezuelas Präsident Nicolas Maduro ein Ultimatum bis zum Wochenende gesetzt, Neuwahlen auszurufen. Andernfalls wollen diese Staaten, darunter Deutschland, Guaidó formal als Interimspräsidenten anerkennen. Den sozialistischen Präsidenten Maduro forderte die EU zudem auf, sofort ausländische Journalisten freizulassen, die am Mittwoch festgenommen worden waren.”Auch wenn wir Europäer sind, lasst uns heute venezolanische Geschichte schreiben, lasst uns die demokratischen und legitimen Kräfte in Venezuela anerkennen”, erklärte der spanische EU-Abgeordnete Esteban González Pons im Brüsseler Parlament. Tyrannen würden demokratische Wege nicht gehen, erklärte er mit Blick auf Maduro. In dem südamerikanischen Land tobt ein Machtkampf zwischen Maduro und Guaidó, der sich vor einer Woche zum Interimspräsidenten ausgerufen hatte. Der britische Außenminister Jeremy Hunt sagte, Guaidó habe ihn in einem Telefonat gebeten, die EU müsse den Druck auf Maduro aufrechterhalten.Bundesaußenminister Heiko Maas hofft auf eine gemeinsame EU-Linie im Umgang mit Venezuela. “Da sind zurzeit mutige Menschen auf der Straße, die sich einsetzen für Demokratie und gegen die Unterdrückung in ihrem Land”, sagte er. Deswegen gehe es nun darum, dass die EU in der Frage der Anerkennung von Oppositionsführer Juan Guaidó als Interimspräsident eine geschlossene Haltung finde. Länder wie Griechenland weigerten sich aber bis zuletzt mitzuziehen.Guaidó wird auch von den USA unterstützt. Die US-Regierung kündigte an, Vizepräsident Mike Pence werde am Freitag nach Miami reisen, um dort vor Exil-Venezolanern für Guaidó zu werben.