fed Brüssel – Das Verfahren der Nominierung des luxemburgischen Notenbankchefs Yves Mersch für den vakanten Posten im Direktorium der Europäischen Zentralbank kommt voran. Das Büro der Vorsitzenden des Währungsausschusses im EU-Parlament, Sharon Bowles, bestätigte, die Anhörung sei für den 22. Oktober angesetzt. Damit kommt Bewegung in die blockierte Personalie. Die Fraktionen des EU-Parlaments hatten aus Unmut darüber, dass erneut keine Frau in das EZB-Direktorium einziehen soll, eine Anhörung Merschs abgesagt. Sie wollten auf diese Weise erzwingen, dass der Rat Zusagen für künftige Besetzungen von Spitzenposten in der europäischen Finanz- und Geldpolitik macht. Nachdem zwischenzeitlich die konservative Fraktion die Blockade aufgegeben hatte und auch andere Abgeordnete versöhnlichere Töne angestimmt hatten, ging es gestern drunter und drüber. Die Liberale Bowles erklärte zunächst, es werde kein Hearing geben, sondern direkt eine Stellungnahme. Wenig später ruderte die Britin zurück, die in den vergangenen Tagen bereits wiederholt für ihren harten Kurs kritisiert worden war.