EU und Türkei wollen über Zollunion sprechen
Reuters/dpa-afx Berlin –
Die EU und die Türkei werden nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen über die Zollunion sprechen. Die Türkei sei der EU entgegengekommen etwa bei Fragen regionaler Besonderheiten, sagte von der Leyen am Dienstag vor einem Gespräch mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin. Sie haben am Montagabend mit Präsident Recep Tayyip Erdogan gesprochen. Intensivere Gespräche mit Ankara solle es zudem zu den Themen Klima und Gesundheit sowie Migration geben.
Sowohl Merkel als auch von der Leyen setzten sich dafür ein, dass die Türkei weiter Hilfe für die Versorgung der 3,7 Millionen syrischen Flüchtlinge erhält, die sich seit Jahren in dem Land aufhalten. „Ich glaube, dass das EU-Türkei-Abkommen wichtig ist, dass es weiterentwickelt werden sollte“, sagte Merkel am Dienstag. Die Türkei leiste „Herausragendes“ und verdiene die Unterstützung der EU, die zudem Zusagen gemacht habe. Der Migrationspakt müsse künftig mehr in Richtung einer sozioökonomischen Unterstützung für die 3,7 Millionen syrischen Flüchtlinge in der Türkei gehen, sagte von der Leyen: „Wir werden nicht mehr so viel akute, humanitäre Hilfe brauchen, aber dass die Menschen eine Perspektive haben.“
Am Donnerstag und Freitag soll auf dem EU-Gipfel über den weiteren Umgang mit der Türkei gesprochen werden. Die Beziehungen hatten sich in den vergangenen Jahren deutlich eingetrübt, zuletzt aber wieder leicht verbessert.