EU verhandelt mit Moderna über weitere Impfdosen
/Düsseldorf
Reuters Brüssel
Die Bemühungen der EU um weitere Corona-Impfdosen haben Insidern zufolge gemischte Ergebnisse gebracht. Mit dem US-Pharmakonzern Moderna stehe man in Verhandlungen über 150 Millionen weitere Dosen, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von zwei hochrangigen EU-Vertretern. Ferner stehe ein Vertrag mit Novavax über 200 Millionen Dosen vor dem Abschluss, sagten sie. Darüber hatte Reuters vergangene Woche berichtet. Dagegen stocken die Verhandlungen mit AstraZeneca. Bei dem jüngsten Treffen habe der britisch-schwedische Pharmakonzern die Möglichkeit ins Spiel gebracht, Impfdosen aus Indien oder den USA nach Europa zu importieren.
Die EU ruft ihre Mitgliedstaaten zudem zu Vorsicht vor gefälschten Impfstoffen auf. Es gebe Berichte, dass Betrüger versuchten, Impfstoffe zu verkaufen, darunter auch falsche Mittel, teilt das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) mit. Ziel sei es, nationale Behörden zu betrügen, die rasch Vakzine zum Schutz ihrer Bevölkerung kaufen wollten – gerade angesichts der Lieferschwierigkeiten. Die Kontrollen würden nun ausgeweitet, um illegalen Handel mit Impfstoffen zu bekämpfen, teilt die Behörde mit. Die Kontrollen seit März 2020 hätten dazu beigetragen, mehr als 1000 Verdachtsfälle aufzudecken und über 14 Millionen Gegenstände zu beschlagnahmen, darunter fehlerhafte Gesichtsmasken und gefälschte Test-Sets.
Derweil will Bayer aus ihrem Werk in Wuppertal noch 2021 die ersten Dosen des Covid-19-Impfstoffs von Curevac ausliefern. Der Impfstoff ist noch nicht zugelassen. Im nächsten Jahr sollen in Wuppertal 160 Millionen Dosen des Vakzins aus Tübingen produziert werden, sagte Bayer-Pharmachef Stefan Oelrich.