EU will Euro global stärkeres Gewicht geben

Juncker kündigt Initiativen noch für dieses Jahr an - Lob vom Bankenverband

EU will Euro global stärkeres Gewicht geben

ahe Brüssel – Die EU-Kommission will nach Angaben ihres Präsidenten Jean-Claude Juncker noch in diesem Jahr Initiativen vorlegen, um dem Euro global ein stärkeres Gewicht zu geben. “Wir müssen mehr tun, damit unsere gemeinsame Währung auf dem internationalen Parkett die Bedeutung erlangen kann, die ihr zusteht”, betonte Juncker vor dem Europaparlament in Straßburg.Er verwies darauf, dass es keinen Sinn ergebe, dass Europa Energieimporte in Dollar bezahle, obwohl nur 2 % der Öl-Einfuhren aus den USA stammten, oder dass europäische Unternehmen europäische Flugzeuge in Dollar kauften. “Der Euro muss das Gesicht und das Werkzeug der neuen europäischen Souveränität werden”, forderte der EU-Kommissionschef in seiner jährlichen Rede zur Lage der Union. Voraussetzung ist nach seinen Worten allerdings erst einmal, das eigene Haus in Ordnung zu bringen und die Wirtschafts- und Währungsunion weiter zu vertiefen.Juncker plädierte dafür, dass die EU auf der Weltbühne in Zukunft insgesamt deutlich präsenter als bisher auftreten solle. Europa müsse über seine Rolle als “Global Payer” hinauswachsen und “zu einem echten Global Player” werden. Dies werde aber nur gelingen, wenn die EU die inneren Spaltungen überwinde und geeint auftrete.Juncker sprach sich in diesem Zusammenhang für ein neues europäisch-afrikanisches Bündnis mit einer “Wirtschaftspartnerschaft auf Augenhöhe” aus. Die Investitionsförderung außerhalb der EU will er effizienter gestalten. Außerdem soll der Kampf gegen Geldwäsche intensiviert und dabei das Mandat der Bankenaufsichtsbehörde EBA gestärkt werden.Der EU-Kommissionschef erhielt Lob unter anderem vom Bundesverband deutscher Banken. “Junckers Richtung stimmt und bekommt alle Unterstützung der privaten Banken”, erklärte Hauptgeschäftsführer Andreas Krautscheid. Der Grünen-EU-Abgeordnete Sven Giegold verwies darauf, dass der Euro nur mit Reformen in der Eurozone zu einer Welthandelswährung werden könne. Nötig sei eine glaubwürdige und handlungsfähige gemeinsame Wirtschafts- und Finanzpolitik.—– Bericht Seite 5- Leitartikel Seite 6