Einkaufsmanagerindex

Euro-Dienstleister etwas besser gestimmt

Auch im Februar sorgt die von den coronabedingten Restriktionen kaum belastete Industrie für eine bessere Unternehmensstimmung im Euroraum. Aber auch bei den Dienstleistern steigt die Laune.

Euro-Dienstleister etwas besser gestimmt

ba Frankfurt

Die Zweiteilung der Euro-Wirtschaft zeigt sich auch im Februar: Während die Dienstleister immer noch mit den coronabedingten Restriktionen kämpfen, geht es der Industrie weiterhin gut. Dies schlägt sich auch in den finalen Daten der monatlichen IHS-Markit-Umfrage unter rund 5000 Industrie- und Dienstleistungsunternehmen nieder. So hat sich die Stimmung im Servicesektor zwar leicht aufgehellt, doch das entsprechende Barometer liegt nach dem Plus von 0,3 auf 45,7 Punkte weiter unter der Wachstumsschwelle. Erst Werte über 50 signalisieren wirtschaftliche Expansion. Die Industrieunternehmen hingegen haben ihre Produktion noch stärker ausgeweitet als in den drei Vormonaten zuvor. Insgesamt hellte sich die Stimmung in der Privatwirtschaft auf, wie die finalen Daten des Indus­trie und Dienste zusammenfassenden Einkaufsmanagerindex PMI Composite zeigen. Das Frühbarometer kletterte im Februar um 1 auf 48,8 Punkte. Die Erstschätzung hatte einen Wert von 48,1 Zählern ergeben.

Damit setzt sich die Talfahrt der Eurozone fort, wenn auch mit vermindertem Tempo. Die Wirtschaft steuere „auf eine Rezession mit zwei Talsohlen zu“, mahnte Chris Wil­liamson, Chefvolkswirt des Datendienstleisters. Diese dürfte aber weniger kräftig ausfallen als im vergangenen Jahr. Es sei aber auch klar, dass – nicht zuletzt wegen der schleppend verlaufenden Impfkampagne – viele Restriktionen noch in Kraft bleiben müssten, was „der Konjunktur sogar noch bis ins zweite Quartal 2021 schaden und auch das Tempo des Aufschwungs drosseln“ könnte. Derzeit rechnen Volkswirte mit einer Rückkehr auf den Erholungspfad nach dem Startquartal.

Unter den betrachteten Ländern sticht Italien heraus, wo der Composite PMI von 47,2 Punkten im Januar auf 51,4 und damit über die Wachstumsschwelle kletterte. Ebenso wie in Deutschland (+0,3 auf 51,1 Punkte) wurde laut IHS Markit die Schwäche der Dienstleister durch starke Zuwächse der Industrie überkompensiert. Hierzulande fiel der Service-PMI um 1 auf 45,7 Punkte und damit den niedrigsten Wert seit März 2020. Im ersten Lockdown im April lag der Tiefpunkt bei 16,2 Zählern allerdings deutlich niedriger. Im Gegensatz zu damals würden viele Unternehmer mittlerweile merklich optimistischer in ihre geschäftliche Zukunft blicken.

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