WELTWEITE ANGST VOR ABSCHWUNG

Euro-Industrie produziert weniger

Börsen-Zeitung, 15.8.2019 ba Frankfurt - Die Industrie in der Eurozone hat im Juni den Ausstoß deutlich reduziert. Die Produktion (ohne Bau) sank laut Statistikamt Eurostat gegenüber dem Vormonat saison- und kalenderbereinigt um 1,6 %. Ökonomen...

Euro-Industrie produziert weniger

ba Frankfurt – Die Industrie in der Eurozone hat im Juni den Ausstoß deutlich reduziert. Die Produktion (ohne Bau) sank laut Statistikamt Eurostat gegenüber dem Vormonat saison- und kalenderbereinigt um 1,6 %. Ökonomen hatten nach dem Plus von revidiert 0,8 (zuvor: 0,9) % im Mai zwar mit einem Minus gerechnet, allerdings nur um 1,5 %. Die Fertigung war auch in den Monaten März und April jeweils rückläufig. Im Jahresvergleich ist der Output im Juni um 2,6 % zurückgefahren worden.Der Produktionsrückgang im Juni betraf alle Bereiche der Industrie. Besonders deutlich fiel er mit 4,0 % im Monatsvergleich bei den Investitionsgütern aus, gefolgt von den Verbrauchs- (-2,8 %) und Gebrauchsgütern (-1,2 %). Unter den Euro-Staaten verzeichneten Irland (-8,8 %) und Portugal (-4,5 %) die kräftigsten Rückgänge in der Fertigung. Die größten Zuwächse hingegen wurden in Litauen und Malta (je +1,8 %) und Lettland (+1,5 %) registriert.Insbesondere die Industrieschwäche lastet seit längerem auf der konjunkturellen Entwicklung. Im verarbeitenden Gewerbe zeigen sich die globale Wirtschaftseintrübung und die eskalierenden Handelskonflikte besonders deutlich. So hat auch Eurostat gestern die Schnellschätzung bestätigt, der zufolge die Euro-Wirtschaft im zweiten Quartal mit 0,2 % nur halb so kräftig gewachsen ist wie zu Jahresbeginn. Auch die Wachstumsrate im Jahresvergleich von 1,1 % bestätigten die Statistiker. Deutschland ist die einzige der fünf größten Euro-Volkswirtschaften, die im Frühjahr geschrumpft ist, Spanien verteidigte die Position der Konjunkturlok.Die Zahl der Erwerbstätigen im Euroraum ist laut Eurostat im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,2 % gestiegen – nach einem Plus von 0,4 % im Startabschnitt. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ergab sich ein Zuwachs von 1,1 %.