Euro-Schuldenkrise bremst Konjunktur stärker als gedacht
ge Berlin – Die Schulden- und Wirtschaftskrise im Euroraum wird die hiesige Konjunktur stärker abbremsen als gedacht. In der Folge hält das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) zwar an der Prognose für das laufende Jahr mit einem Wachstum von 1 % beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) fest. Für 2013 kappen die Forscher allerdings ihre bisherige Voraussage von 2,4 % auf nur noch 1,9 %. Wachstumstreiber bleibt der private Konsum, während die Exportindustrie laut DIW-Sommerprognose erst um die Jahreswende wieder anziehen dürfte.Kritik übt das DIW an der Politik. Angesichts der gut laufenden Konjunktur hätte die Neuverschuldung des Bundes “wesentlich ambitionierter” zurückgedreht werden können, meint DIW-Finanzexpertin Kristina van Deuverden – “bei einer Zuspitzung der Krise im Euroraum könnte das Vertrauen in die deutsche Finanzpolitik schnell verloren gehen”.Trotz der massiven Probleme im Euroraum erwartet das DIW für Deutschland keine Rezession. Auch aus den übrigen Industrieländern dürfte die Nachfrage eher gedämpft bleiben. In den USA werde die neue Regierung nach den Präsidentschaftswahlen im November mit kräftigen Einsparungen auf die hohe Staatsverschuldung reagieren.