ahe Brüssel – Auch nach mehrstündigen Beratungen haben sich die Euro-Finanzminister bis gestern Abend noch nicht auf ein großes europäisches Fiskalpaket gegen die Coronakrise verständigen können. Eine Videokonferenz, an der auch die EU-Minister der Nicht-Euro-Staaten teilnahmen, hatte am Nachmittag begonnen und war zu Redaktionsschluss noch nicht beendet. Eurogruppen-Chef Mario Centeno rief vor Beginn der Beratungen zu einer “mutigen Antwort” auf die Coronakrise auf und verwies darauf, dass es jetzt wohl um das umfangreichste und ehrgeizigste Paket gehe, das die Eurogruppe je ausgearbeitet habe. Debattiert wurden Finanzhilfen von bis zu 540 Mrd. Euro: Davon sollten 200 Mrd. Euro aus einem Garantiefonds der Europäischen Investitionsbank (EIB) kommen, bis zu 240 Mrd. Euro aus Kreditlinien des Euro-Rettungsfonds ESM und 100 Mrd. Euro aus einer Kurzarbeitergeld-Initiative der EU-Kommission. Bundesfinanzminister Olaf Scholz betonte vor der Sitzung, er hoffe sehr, dass eine Einigung auf diese drei Instrumente gelinge. Es gehe “um ein ganz deutliches Zeichen der Solidarität, das jetzt in Europa notwendig ist”.