Exporteure suchen Heil in der Türkei
rec Frankfurt
Deutsche Unternehmen bauen ihre Geschäftsbeziehungen mit der Türkei aus. Wie der Kreditversicherer Euler Hermes berichtet, sticht das Land am Bosporus im Neugeschäft mit Exportkreditgarantien heraus. Im ersten Halbjahr haben hiesige Unternehmen über sogenannte Hermesdeckungen Auslandsgeschäfte im Wert von 8 Mrd. Euro versichert, 11% mehr als von Juli bis Dezember 2021. Allein 1,2 Mrd. Euro dieses neuen Deckungsvolumens entfallen auf die Türkei, hebt Euler Hermes hervor.
Mit staatlichen Exportkreditgarantien sichert sich die Exportwirtschaft gegen Zahlungsausfälle ab, die wirtschaftliche oder politische Gründe haben. Für den Boom im Türkei-Geschäft führt Euler Hermes unter anderem als Motiv an, „Lieferungen aus EU-nahen Ländern zu beziehen“. Demnach profitiert die Türkei von dem „aktuellen Trend“, Wertschöpfungsketten etwa aus Fernost näher an den Heimatmarkt zu verlagern. Fachleute sprechen von Nearsourcing oder Nearshoring.