EY erwartet Erholung der Kreditnachfrage ab 2025
EY erwartet Erholung der Kreditnachfrage ab 2025
Deutlicher Anstieg im Euroraum – Deutschland hinkt hinterher
mpi Frankfurt
Die schwache Konjunktur im Euroraum verhindert nach einer Prognose von EY eine Erholung der Kreditnachfrage im laufenden Jahr. Für 2025 und 2026 zeigt sich der Unternehmensberater und Wirtschaftsprüfer jedoch optimistisch. Das geht aus dem EY European Bank Lending Forecast hervor. Demnach werde die Kreditvolumen in diesem Jahr wie schon in 2023 nur um 0,2% wachsen. Für 2025 und 2026 liegt die Vorhersage bei 3,1% bzw. 4,2%.
Haupttreiber für die Erholung ab dem kommenden Jahr wird EY zufolge sein, dass sich das Wirtschaftswachstum in der Währungsgemeinschaft deutlich beschleunigen wird. Zudem wird das Zinsniveau aufgrund der im Juni eingeleiteten Zinswende der EZB 2025 ein gutes Stück niedriger sein als aktuell. „Wenn sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verbessern, können sich die Banken wieder stärker auf ihre Rolle bei der Finanzierung von Wachstums- und Transformationsplänen der Unternehmen konzentrieren“, sagt Ralf Eckert, Managing Partner Financial Services Deutschland bei EY.
Anstieg in allen Kategorien
EY sagt für alle Kategorien (Immobilien, Unternehmen und private Haushalte) einen Anstieg ab 2025 voraus. „Zum ersten Mal seit vier Jahren rechnen wir damit, dass im kommenden Jahr die Kreditvergabe in keiner Kreditkategorie schrumpft“, sagt Eckert. Insbesondere die Vergabe von Immobilienkrediten hatte unter den Zinserhöhungen der EZB ab 2022 gelitten.
Für Deutschland erwartet EY eine etwas schwächere Erholung der Kreditnachfrage. Für 2025 beträgt die Prognose bei 2,8%. In 2026 liegt das Wachstum der Vorhersage zufolge mit 4,1% nur noch marginal unter dem Schnitt der Eurozone. Grund für die schwächere Dynamik ist laut EY die Entwicklung des BIP. Ökonomen sagen Deutschland für 2025 das schwächste Wirtschaftswachstum aller G7-Länder voraus.