ms – Die Europäische Zentralbank (EZB) forciert ihre Vorsorge gegen eine Ausbreitung des Coronavirus innerhalb der Notenbank. EZB-Präsidentin Christine Lagarde sagte gestern nach der Zinssitzung an, dass an einer “Aufteilung der Teams” gearbeitet werde – auch auf oberster Führungsebene. “Wenn sich die Situation nicht sehr schnell zum Besseren entwickelt, ist es unwahrscheinlich, dass Sie uns beide bei der nächsten Pressekonferenz sehen werden”, sagte Lagarde mit Blick auf ihren neben ihr sitzenden Stellvertreter Luis de Guindos. Die nächste Zinssitzung des EZB-Rats findet am 30. April statt. Bereits das nächste, nichtgeldpolitische Treffen am 1. April werde komplett online stattfinden, so Lagarde.Aus der EZB hieß es, dass es darum gehe, einzelne Abteilungen in Teams aufzuteilen, die nicht gleichzeitig am selben Ort sein sollen – ähnlich dem Vorgehen vieler Banken. Das solle das Risiko mindern. Am Montag hatte die EZB bestätigt, dass erstmals bei einem Mitarbeiter eine Infektion mit dem Coronavirus diagnostiziert worden ist. Daraufhin wurden rund 100 Mitarbeiter nach Hause geschickt.Wie bereits berichtet, hat Lagarde die EZB-Mitarbeiter zudem zu verstärkter Heimarbeit ermuntert. In einer am Dienstagabend verschickten internen E-Mail warb Lagarde bei den Angestellten dafür, von der Möglichkeit des Teleworkings Gebrauch zu machen (vgl. BZ vom 12. März). Zudem werden bisherige zeitliche Beschränkungen für die Heimarbeit ausgesetzt.