Bundestagswahl

EZB-Chefin Lagarde lobt Baerbock

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat die Kanzlerkandidatur der Bündnisgrünen Annalena Baerbock begrüßt. Baerbock sei eine „junge Frau, die sich sehr für Klimawandel und Umweltschutz engagiert“, sagte Lagarde am Donnerstag nach der Zinssitzung des...

EZB-Chefin Lagarde lobt Baerbock

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EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat die Kanzlerkandidatur der Bündnisgrünen Annalena Baerbock begrüßt. Baerbock sei eine „junge Frau, die sich sehr für Klimawandel und Umweltschutz engagiert“, sagte Lagarde am Donnerstag nach der Zinssitzung des EZB-Rats. Auch für sie persönlich seien diese Themen wichtig, betonte sie. Zudem sagte Lagarde mit einer kleinen Handbewegung auf sich selbst: „Man muss keine ältere grau- oder weißhaarige Person sein, um in die Politik zu gehen und für sein Talent anerkannt zu werden.“

Solche Aussagen von Notenbankern und speziell der EZB-Spitze zu politischen Entwicklungen in einzelnen Euro-Ländern oder gar zu parteipolitischen Entscheidungen sind ungewöhnlich. Gleichzeitig ist Lagarde als langjährige Finanzministerin Frankreichs dem politischen Betrieb aber sehr viel zugewandter und mit ihm vertrauter als viele andere Notenbanker. Die Themen Gleichberechtigung und Klimaschutz sind ihr zudem sehr wichtig.

Lagarde sagte auch, dass Baerbocks Antritt zeige, dass „Bundeskanzlerin Merkel junge Frauen nicht entmutigt hat, in die Politik zu gehen“. Und sie fügte hinzu: „Das ist der Wert von Vorbildern.“

Der Bundesvorstand der Grünen hatte die 40-jährige Völkerrechtlerin Baerbock am Montag als erste Kanzlerkandidatin in der Parteigeschichte vorgeschlagen. Angesichts der aktuellen Umfragen erscheint ein Einzug ins Kanzleramt durchaus möglich. Baerbock wür­de dann das politische Sagen ha­ben in der größten Volkswirtschaft der Eurozone und auch eine wichtige Ansprechpartnerin für Lagarde sein.