EZB lenkt bei Kreditregister ein

Kritiker setzen Veröffentlichung von Entwurf durch

EZB lenkt bei Kreditregister ein

fed/ms Brüssel/Frankfurt – Die Kritiker des geplanten Kreditmelderegisters Anacredit haben einen Etappensieg errungen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat auf ihrer Internet-Seite den Vorschlag in seiner aktuellen Fassung veröffentlicht. “Die Verordnung befindet sich noch im Entwurf”, hieß es. Obwohl von Rechts wegen keine öffentliche Konsultation erforderlich sei, “rechtfertigt das große öffentliche Interesse an dem Vorhaben eine Veröffentlichung an dieser Stelle”, erklärte die EZB.Das Projekt war lautstark kritisiert worden. Banken monierten, dass die Meldevorgaben – mehr als 100 Datenfelder für individuelle Kredite – einen unangemessenen Aufwand bedeuten würden. Der grüne Europaabgeordnete Sven Giegold hatte eine Beschwerde bei der EU-Datenschutzbeauftragten organisiert, der sich 900 Vorstandsmitglieder von Sparkassen und Banken anschlossen. “Ich begrüße, dass die EZB jetzt mit ihren Plänen an das Licht der Öffentlichkeit geht”, sagte Giegold der Börsen-Zeitung. Nun komme es darauf an, “dass sich auch in der Substanz des Vorschlags etwas ändert”.Interessierte können den Vorschlag bis zum 29. Januar kommentieren. Das Dokument findet sich unter www.ecb.europa.eu, und zwar in der Rubrik “Statistics”, dann “Monetary and financial Statistics”. In der linken Spalte steht dort das Schlagwort “AnaCredit project”.