EZB-Politik beflügelt Konjunkturzuversicht

Sentix: Eurozonen-Index legt gegen den Trend zu

EZB-Politik beflügelt Konjunkturzuversicht

ba Frankfurt – Beflügelt von der jüngsten geldpolitischen Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) ist die Stimmung unter Investoren in der Eurozone im Dezember weiter gestiegen. Gegen den globalen Trend haben die Konjunkturerwartungen für den Euroraum den zweiten Monat in Folge zugelegt. So ist das Konjunkturbarometer des Analysehauses Sentix um 0,6 auf 15,7 Punkte gestiegen. Dabei haben sich die Subindikatoren entgegengesetzt entwickelt: Die Erwartungen legten erneut zu, die Lageeinschätzung ist zurückgefallen.Im Dezember habe das erneute Bekenntnis der EZB, die ultralockere Geldpolitik fortzusetzen, den Unterschied ausgemacht, resümiert Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner das Ergebnis der Umfrage unter rund 1 000 Privatanlegern und institutionellen Investoren: “Ohne EZB-Moos wäre wohl auch hierzulande nicht so viel los.” Stützend wirkte vor allem der schwache Euro. Fast könne man den Eindruck haben, die Politik von EZB-Chef Mario Draghi sei alternativlos – man könne sich aber auch zunehmend des Eindrucks nicht mehr erwehren, dass der gesamte Ansatz, die Konjunkturprobleme der Welt durch billiges Geld zu lösen, an Charme verliere, schreibt Hübner. Er sorgt sich allerdings auch, dass die USA ihren Aufschwung gefährden könnten, da es der Fed ernst sei mit einer Zinserhöhung. Zwischen 2010 und 2013 sei die US-Wirtschaft dreimal unter Druck geraten, und jedes Mal sei die Fed dem aufkommenden Pessimismus durch verbale oder tatsächliche Aktionen entgegengetreten. Nun gehe die Wirtschaftsdynamik erneut zurück, die Erwartungswerte lägen nur noch knapp über der Nullmarke.Und auch in der globalen Tendenz findet er kaum Lichtblicke: Die Einschätzung des Vormonats, dass die globale Konjunktur unter Führung Asiens die Wende zum Besseren schaffen könnte, müsse relativiert werden. Japan sei in die Rezession zurückgefallen, die Politik von Premier Shinzo Abe gescheitert. Hübner erwartet daher, dass “die Bank of Japan am 18. Dezember mehr von dieser untauglichen Politik in Aussicht stellen wird”.