dpa-afx Berlin – Zu wenig Fachkräfte am Bau, in der Logistik, in der Pflege oder im Gastgewerbe: Der Fachkräftemangel wird aus Sicht des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) zu einer zunehmenden Belastung für Unternehmen. Die Folge seien sinkende Wachstumspotenziale sowie Hemmnisse für Innovationen und Investitionen, teilte der DIHK am Dienstag mit.Laut einer Umfrage unter rund 24 000 Unternehmen hat fast jedes zweite davon Schwierigkeiten, offene Stellen mit Fachkräften zu besetzen – vor einem Jahr waren es noch 37 %. Der DIHK schätzt, dass insgesamt rund 1,6 Millionen Stellen in Deutschland längerfristig nicht besetzt werden können, nach 1,3 Millionen Stellen im Vorjahr. Diese Zahl werde sich in den nächsten Jahren tendenziell noch erhöhen. Der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks sprach von einem “volkswirtschaftlichen Engpass”.Der Mangel an Fachkräften führe etwa dazu, dass der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur stocke. Zwar plane die neue Bundesregierung laut Koalitionsvertrag ein Fachkräftezuwanderungsgesetz, es könnte aber noch Jahre dauern, bis dieses wirke.