US-Notenbank

Fed-Protokoll schürt Zinserwartungen

Die anhaltend hohe Inflation und wachsende Risiken für die Finanzstabilität dürften die US-Notenbank zu einer deutlichen Straffung ihrer Geldpolitik animieren. Das untermauert die jüngste Fed-Sitzung.

Fed-Protokoll schürt Zinserwartungen

det Washington

In den USA verdichten sich die Hinweise, dass die US-Notenbank Fed angesichts der hohen Inflation und der wachsenden Risiken für die Finanzstabilität ihren geldpolitischen Kurs in den kommenden Monaten deutlich strafft. Wie aus dem Abschlussprotokoll der Fed-Sitzung von Ende Januar hervorgeht, sind die Währungshüter zu mehreren Zinserhöhungen bereit und könnten auch den Bilanzabbau stärker vorantreiben.

Von 2015 bis 2018 hatte der Offenmarktausschuss (FOMC) insgesamt neunmal den Leitzins angehoben, allerdings maximal einmal pro Quartal. Da die Teuerungsrate nun „deutlich oberhalb des langfristigen Inflationsziels liegt“ und sich der Inflationsschub zudem hartnäckiger hält als erwartet, könnte es notwendig sein, „mit einem höheren Tempo als in der Phase nach 2015“ Zinserhöhungen zu beschließen, hieß es. Analysten nehmen folglich an, dass die Fed bei aufeinanderfolgenden Sitzungen im März, Mai und Juni den Leitzins höher schrauben könnte. Eine Anhebung der Federal Funds Rate um 50 Basispunkte gilt im kommenden Monat als wahrscheinlich. Am Donnerstag plädierte James Bullard, Präsident der Federal Reserve Bank von St. Louis, dafür, den Tagesgeldsatz bis Anfang Juli um insgesamt 1 Prozentpunkt zu erhöhen.

Auch sprachen sich einige der 18 FOMC-Mitglieder für einen schnelleren Abbau der Anleihekäufe aus. Das sogenannte Tapering soll bislang im Mai beendet sein. Unklar bleibt, wann die Fed mit dem Abbau ihrer Bilanz beginnen wird, die auf fast 8,9 Bill. Dollar gestiegen ist. Fed-Chef Jerome Powell hatte bisher le­diglich betont, dass die Bilanzreduktion nicht starten wird, ehe die erste Zinserhöhung beschlossen ist. Eine Beschleunigung könnte nach Ansicht der Notenbanker auch wegen der Risiken für die Finanzstabilität notwendig sein. Gefahren sehen sie sowohl in den hohen Aktienkursen als auch in der zunehmenden Verbreitung von Kryptowährungen.

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