Fed zeigt sich verunsichert von Marktturbulenzen

Mehrere Notenbanker wollen mit Zinsschritt warten

Fed zeigt sich verunsichert von Marktturbulenzen

scd New York – Eine wachsende Anzahl von Mitgliedern des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Fed zögert mit der Fortsetzung der begonnenen Zinsanhebungen. Wie aus den Protokollen der Sitzung vom 26. und 27. Januar hervorgeht, waren sich die Notenbanker einig, “dass die Unsicherheit gestiegen ist”. Zwar zeigten sie sich über die Auswirkungen von Marktturbulenzen und fallenden Rohstoffpreisen auf die US-Wirtschaft unsicher. Mehrere von ihnen argumentierten allerdings, es wäre weise, mit weiteren Zinsschritten zu warten, bis mehr Nachweise der Stärke der US-Wirtschaft vorlägen und zudem die Inflation zumindest etwas angezogen habe. Auch die Schwäche vieler Schwellenländer – insbesondere Chinas – habe das Potenzial die US-Konjunktur zu bremsen, erklärten einige Fed-Mitglieder.Nachdem die Leitzinsspanne im Dezember erstmals seit der Finanzkrise um einen Viertelprozentpunkt auf 0,25 bis 0,5 % angehoben wurde, steht nun bereits die erste Pause der Zinsanhebungsphase an. Vergangene Woche hatte Fed-Chefin Janet Yellen vor dem Kongress erläutert, dass die US-Notenbank mit ihrer Politik nicht einem festgelegten Kurs folge, sondern auf neue Entwicklungen auch reagieren werde.Im Futures-Markt sind sich die Investoren einig, dass vorerst keine weitere Zinsanhebung ansteht. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed in der Mitte März anstehenden Sitzung keine Zinserhöhung vornimmt, wird an der Chicago Mercantile Exchange derzeit auf mehr als 90 % taxiert. Der Annahme, dass 2016 überhaupt keine Zinsanhebung mehr folgt, wird immerhin eine 50-prozentige Chance eingeräumt.Am Arbeitsmarkt zeigen sich indes noch keine Auswirkungen der Marktturbulenzen. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in der vergangenen Woche um 7 000 auf saisonbereinigte 262 000 gesunken – das niedrigste Niveau seit November. Der Vierwochenschnitt sank um 8 000 auf 273 250 Anträge.