Fertigung im Euroraum sinkt unerwartet deutlich

Erwerbstätigkeit klettert hingegen auf Rekordstand

Fertigung im Euroraum sinkt unerwartet deutlich

kaz Frankfurt – Die Industrieproduktion im Euroraum ist im Januar überraschend stark zurückgegangen. Gegenüber Dezember reduzierte sich die Fertigung um saisonbereinigt 1,0 %, wie Eurostat, das statistische Amt der Europäischen Union, mitteilte. Ökonomen hatten zwar mit einem Rückgang gerechnet, diesen aber mit 0,5 % veranschlagt. Es ist der erste monatliche Rückgang seit September. Im Vorjahresvergleich legte die Industrieproduktion hingegen um 2,7 % zu.Verantwortlich für die deutliche Abschwächung ist nach Angaben von Eurostat unter anderem ein Minus von 6,6 % bei der Energieproduktion. Auch der Ausstoß von Gebrauchsgütern wie Haushaltsgeräten fiel um 1,9 % geringer aus. Die Herstellung von Vorleistungsgütern – hierzu zählen etwa Metalle oder Holz – ging ebenfalls um 1,0 % zurück. Einzig die Fertigung von Investitionsgütern – beispielsweise Maschinen – legte mit einem Plus von 1,2 % deutlich zu, während Verbrauchsgüter mit + 0,1 % nur schwach anstiegen. Die stärksten Rückgänge verbuchte die Industrieproduktion in den Niederlanden mit einem deutlichen Minus von 5,7 %, gefolgt von Spanien mit – 2,5 %. Am kräftigsten erhöhte sich der industrielle Ausstoß hingegen in Portugal und Estland mit Zuwächsen von 2,5 % und 1,9 %. Deutschland verzeichnete einen Anstieg von 0,3 %.Ebenfalls gestern teilte Eurostat mit, dass die Anzahl der Beschäftigten in der Eurozone im vierten Quartal 2017 auf saisonbereinigt 156,7 Millionen geklettert ist – laut Eurostat der höchste Wert, der je gemessen wurde. Gegenüber Vorquartal ist das ein Plus um 0,3 %, nach je + 0,4 % in den drei Monaten davor. Im Vorjahresvergleich ergibt sich ein Anstieg um 1,6 %. Unter anderem im Baugewerbe und im Bereich Information und Kommunikation legte die Zahl der Erwerbstätigen mit 0,7 % besonders deutlich zu, während sie bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen um 0,6 % vergleichsweise stark abnahm.Im internationalen Vergleich zog die Beschäftigtenzahl mit einem Plus von 1,8 % im Inselstaat Malta am kräftigsten an, gefolgt von Estland mit 1,6 % und Finnland mit 1,2 %. In Italien ging sie hingegen um 0,3 % zurück, auch in Griechenland und Litauen schwächte sich der Wert mit – 0,1 % etwas ab. In Deutschland erhöhte sich der Wert um 0,3 %.