OECD-Vorschläge zielen auch auf Altersvorsorge

Finanzbildungsstrategie der Ampel kommt noch 2024

Die Bundesregierung plant noch in diesem Jahr die Verabschiedung einer nationalen Strategie für Finanzbildung. Die OECD-Vorschläge sollen einfließen.

Finanzbildungsstrategie der Ampel kommt noch 2024

Finanzbildungsstrategie der Ampel kommt noch 2024

OECD rät auch zu besserer Bildung in der Altersvorsorge

wf Berlin

Noch in diesem Jahr will die Bundesregierung ihre nationale Strategie für Finanzbildung im Bundeskabinett verabschieden. Dies kündigte Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) vor der Presse in Berlin an. Die OECD übergab der Bundesregierung am Dienstag ihre Vorschläge für eine Finanzbildungsstrategie. Diese sollen in das nationale Vorhaben einfließen, erklärten Lindner und seine Kabinettskollegin, Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP). „Bildung ist Selbstbestimmung“, sagte Lindner. Stark-Watzinger hob hervor, dass finanzielle Bildung mehr Chancengerechtigkeit in Deutschland schaffe.

Der OECD zufolge schneidet Deutschland im internationalen Vergleich in der Finanzbildung grundsätzlich nicht schlecht ab. Defizite im Wissensstand und Nachholbedarf gibt es demnach aber bei bestimmten Bevölkerungsgruppen: bei Menschen mit geringem Einkommen und geringem formellen Bildungsstand, bei Jüngeren und Frauen. Gerade Jugendliche und junge Erwachsene haben aber zunehmend hohes Interesse, sich mit den eigenen Finanzen zu beschäftigen.

„Finanzbildung macht einen echten Unterschied für das Wohlbefinden in Deutschland“, sagte OECD-Generalsekretär Mathias Cormann, der per Video nach Berlin zugeschaltet war. Die OECD empfiehlt, fünf Aspekte der finanziellen Bildung konkrete zu stärken: langfristiges Sparen und Altersvorsorge, die Teilnahme am Finanz- und Kapitalmarkt, Haushaltsplanung und verantwortungsvoller Umgang mit Krediten, um Überschuldung zu vermeiden, Stärkung der digitalen Finanzkompetenz sowie die Umsetzung von Nachhaltigkeitspräferenzen.

Stiftung zur Koordination

Die OECD rät auch zu einer nationalen, zentralen Koordinationsstelle. Dazu soll die Stiftung „Geld und Währung“ ausgebaut werden. Der Entwurf für die Gesetzesänderung sei derzeit in der Ressortabstimmung, sagte Lindner. Die Stiftung mit Sitz in Frankfurt domiziliert derzeit bei der Bundesbank. Sie fördert wirtschafts- und rechtswissenschaftliche Forschung im Geld- und Währungswesen, um Notenbankpolitik, Finanzstabilität sowie Finanzmarktregulierung zu fundieren. Derzeit fördert die Stiftung ein Kompetenzzentrum an der Goethe-Universität sowie ein Promotionsstipendium an der Universität Mannheim.

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