Firmen und Verbraucher strotzen vor Zuversicht

Leichtes Minus bei US-Industrieproduktion ignoriert

Firmen und Verbraucher strotzen vor Zuversicht

det Washington – Trotz eines leichten Rückgangs der Industrieproduktion deuten die jüngsten Eckdaten auf wachsenden Optimismus seitens amerikanischer Unternehmen und Verbraucher hin. Durchaus überraschend schätzen Konsumenten zum ersten Mal seit dem Ende der Rezession die Aussichten für den Arbeitsmarkt wieder positiv ein.Nach Angaben der US-Notenbank sank die Industrieproduktion im Januar gegenüber Dezember um 0,1 %. Erwartet hatten Ökonomen nach einem revidierten Zuwachs um 0,4 % im Dezember ein Plus von 0,2 %. Negativ schlug die rückläufige Autoproduktion zu Buche, die im Januar um 3,2 % zurückging. Im November waren 5,9 % mehr Autos von den Fließbändern gerollt, und im Dezember war die Produktion um 2,9 % gestiegen. Auch gab die Kapazitätsauslastung nach, nämlich von 79,3 % im Dezember auf 79,1 % im Vormonat. Die Auslastung der US-Industriekapazitäten liegt damit um 1,1 Prozentpunkte unter ihrem langfristigen Schnitt. Monatelanger AnstiegVolkswirte messen dem leichten Rückgang deswegen keine große Bedeutung bei, weil er im Kontext mehrerer aufeinander folgender Monate gesehen werden müsse, in denen der Output zugelegt hatte. Auch werden die Zahlen der Notenbank durch andere Konjunkturdaten aufgewogen. So ergab die Befragung von Industrieunternehmen im Raum New York, dass die Firmen das Geschäftsklima im abgelaufenen Monat so günstig einschätzen wie seit neun Monaten nicht mehr. Wie aus dem Empire State Manufacturing Survey hervorgeht, der von der New Yorker Fed durchgeführt wird, stieg der Erwartungsindex binnen Monatsfrist um 18 Zähler und erreichte mit plus 10 Punkten den höchsten Stand seit Mai 2012. Ein Wert von mindestens 10 wird als Zeichen eines besonders günstigen Geschäftsklimas gewertet. Optimistisch stimmte die befragten Unternehmen insbesondere die Zunahme der Auftragseingänge. Sorge um Arbeitsplatz sinktEine positive Bewertung der US-Konjunktur gaben auch die Verbraucher ab. Wie aus der jüngsten Befragung der Universität von Michigan hervorgeht, hat sich das Konsumklima von Mitte Januar bis Mitte Februar überraschend stark aufgehellt. Während der Gesamtindex von revidierten 73,8 Punkten auf 76,3 Zähler stieg, legte der Index der Verbrauchererwartungen, eine Teilkomponente, von 66,6 auf 68,7 zu.Noch stärker erhöhte sich jener Index, der die Bewertung der aktuellen Situation der Konsumenten widerspiegelt. Wie Richard Curtin, der Direktor der monatlich durchgeführten Umfrage, feststellt, ist der Optimismus bei Haushalten mit einem Jahreseinkommen von maximal 75 000 Dollar am stärksten ausgeprägt. “Dort wiegt die Erwartung, dass neue Arbeitsplätze entstehen werden, deutlich schwerer als die Angst vor dem Kaufkraftverlust, der durch den höheren Satz bei der Sozialversicherungssteuer entstanden ist”, sagte Curtin.