Forscher sehen deutlichen Aufschwung

IMK erwartet 2,4 Prozent für 2015 - Verschuldungsquote dürfte merklich sinken

Forscher sehen deutlichen Aufschwung

ge Berlin – Das gewerkschaftsnahe Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) erwartet eine deutliche Beschleunigung des wirtschaftlichen Wachstums hierzulande. Im laufenden Jahr sollte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,6 und 2015 um 2,4 % steigen. Da die real verfügbaren privaten Konsumausgaben fast genauso schnell zulegen dürften, habe Deutschland “erstmals seit längerer Zeit gute Aussichten auf einen balancierten Aufschwung, von dem breite Schichten der Bevölkerung profitieren”, sagte IMK-Direktor Gustav Horn. Einer der Gründe dafür sei der geplante gesetzliche Mindestlohn von 8,50 Euro. Weil stärker binnenwirtschaftlich fundiert sei “der Aufschwung nachhaltiger ausgerichtet als seine Vorgänger”, heißt es beim IMK weiter.Hinzu kämen deutlich höhere Ausrüstungsinvestitionen, die sich binnen Jahresfrist um 8 Prozentpunkte von – 2,4 in der Vorperiode auf + 5,6 % verbessern sollten. Für 2015 prognostiziert das IMK sogar ein Plus von 9,7 %. Die Bauinvestitionen dürften in diesem Jahr um 4,5 % zunehmen – allerdings beflügelt vom milden Winter und der Beseitigung von Hochwasserschäden. 2015 sehen die Forscher ein Plus von 3,8 %. Auch der Euroraum wächstZum “balancierten” Aufschwung tragen auch die Export- und die Importquote bei, wobei die Einfuhren laut IMK mit 6,6 bzw. 8,5 % um jeweils reichlich 1 Prozentpunkt über den Ausfuhren liegen dürften.Die Weltkonjunktur sollte in diesem und im nächsten Jahr an Tempo gewinnen, vor allem in den USA. Für den Euroraum außerhalb Deutschlands sagen die Wissenschaftler eine Belebung um 0,7 bzw. 1,5 % voraus. Um den Risiken für den Aufschwung zu begegnen, sollten Geldpolitik sowie Finanzpolitik insgesamt expansiv ausgerichtet sein.Da in Deutschland mit dem Aufschwung auch die Steuereinnahmen kräftig steigen dürften, erwartet das IMK einen Budgetüberschuss von 0,4 Mrd. Euro in diesem und von 7,4 Mrd. im kommenden Jahr – oder von 0,3 % des BIP. Der Bruttoschuldenstand sollte damit von 78,4 % Ende 2013 auf 71,8 % des BIP sinken.