Forscher warnen vor großem Jobverlust durch E-Mobilität
Reuters Berlin – In Deutschland werden einer Studie zufolge durch die Umstellung von Verbrennungs- auf Elektromotoren Zehntausende Jobs verschwinden. “Im Jahr 2035 werden knapp 114 000 Plätze aufgrund der Umstellung auf den Elektroantrieb bei Pkws verloren gegangen sein”, erklärte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) gestern. Der Wirtschaft dürften bis dahin rund 20 Mrd. Euro verloren gehen, was rund 0,6 % des realen Bruttoinlandsproduktes entspreche. Angesichts des Wandels in der Mobilität will Verkehrsminister Andreas Scheuer einem Zeitungsbericht zufolge im Frühjahr 2019 einen Gesetzentwurf zum autonomen Fahren vorlegen.Eine Studie der IG Metall und der Autobranche war bereits im Juni zu dem Ergebnis gekommen, dass bei einem Umschwung auf Elektroautos – in einem noch relativ günstigen Fall – unter dem Strich rund 75 000 von derzeit 210 000 Jobs in der Antriebstechnik wegfallen könnten. Die IAB-Untersuchung geht nun davon aus, dass allein im Fahrzeugbau 83 000 Arbeitsplätze wegfallen. Andere Branchen müssten über 30 000 Stellen abbauen. Zugleich dürften laut IAB fast 16 000 neue Jobs geschaffen werden, etwa im Bauwesen, bei Stromversorgern oder in Teilen des Dienstleistungsbereiches und des verarbeitenden Gewerbes.Um Jobverluste in größerem Stil zu verhindern, versucht die Bundesregierung, die Batteriezellproduktion nach Deutschland zu bringen. Auch sie befürchtet, dass in der heimischen Autobranche Zehntausende Stellen wegfallen werden, wenn der Antrieb künftig nicht mehr selbst produziert wird wie bei Verbrennungs- und Dieselmotoren, sondern in Asien zugekauft wird.