Fortgesetzter Sinkflug bei genehmigten Wohnungsbauten
Fortgesetzter Sinkflug bei genehmigten Wohnungsbauten
ba Frankfurt
Der Sinkflug beim deutschen Wohnungsbau setzt sich fort: Im November wurden erneut weniger Neubauten genehmigt, vor allem bei Ein- und Mehrfamilienhäusern. Dem Statistischen Bundesamt (Destatis) zufolge wurde der Bau von 17.900 Wohnungen genehmigt. Das sind 13,0% oder 2.700 weniger Einheiten als im November. In den ersten elf Monaten gab das Genehmigungsvolumen um 18,9% nach. Im Zeitraum von Januar bis November wurden insgesamt 193.700 Wohnungen genehmigt.
Noch weniger als im schon schwachen Jahr 2023
Damit ist absehbar, dass 2024 noch weniger neue Wohnungen auf den Weg gebracht wurden als im ohnehin schwachen Vorjahr. 2023 wurden 260.100 Wohnungsbaugenehmigungen erteilt und 294.400 Einheiten fertiggestellt. Das liegt weit unter dem Ziel der scheidenden Ampel-Koalition, die sich jährlich 400.000 neue Wohnungen vorgenommen hatte. Die Zahlen für 2024 liegen noch nicht vor. Destatis zufolge aber hat die Bruttowertschöpfung im gesamten Baugewerbe 2024 zum Vorjahr um 3,8% nachgegeben. „Die nach wie vor hohen Baupreise und Zinsen führten dazu, dass insbesondere weniger Wohngebäude errichtet wurden“, hatten die Statistiker bei der Schnellschätzung des BIP erklärt. Aber auch das Ausbaugewerbe habe Produktionsrückgänge hinnehmen müssen. „Die Modernisierung und der Neubau von Straßen, Bahnverkehrsstrecken und Leitungen führten dagegen zu einem Plus im Tiefbau.“
Nachdem die Baukosten für den Wohnungsbau im November um 3,1% zulegten, überrascht den Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Tim-Oliver Müller, die Fortsetzung der negativen Entwicklung nicht. 2025 dürften die Baukosten hoch bleiben. „Hinzu kommen überbordende Bürokratie und Regulatorik, sie bremsen die Innovationen im Wohnungsbau erheblich“, ergänzt Müller.