Frankreich vor schwachem Start ins neue Jahr

Wenig Wachstum erwartet - Plan für Steuerreform

Frankreich vor schwachem Start ins neue Jahr

wü Paris – Frankreichs Premierminister Jean-Marc Ayrault hat in einem Interview mit dem Fernsehsender TF1 die von der sozialistischen Regierung eingeleiteten Reformen verteidigt und erste Vorschläge für eine Steuerreform bis zum Sommer kommenden Jahres angekündigt. Die Steuerreform werde jedoch nicht auf einen Schlag erfolgen, sondern bis zum Ende des Mandats von Präsident François Hollande Stück für Stück fortgesetzt, erklärte er. Ayrault verteidigte darüber hinaus die gerade vom Parlament beschlossene Rentenreform sowie andere Reformen wie die des Arbeitsmarktes, die Wirkung zu zeigen beginne.Präsident Hollande hatte versprochen, den Anstieg der Arbeitslosigkeit bis Ende des Jahres zu stoppen. Er will an diesem Ziel nach wie vor festhalten, obwohl das Statistikamt Insee damit rechnet, dass die Arbeitslosigkeit bis Ende Juni 2014 leicht von zuletzt 10,9 % inklusive der Übersee-Départements auf 11 % steigen wird. Die Übersee-Départements nicht mit eingerechnet betrug die Arbeitslosenquote in Frankreich zuletzt 10,5 %. Laut Insee wird sie bis Ende Juni 2014 auf 10,6 % zunehmen.Die Statistiker rechnen zudem mit einem schwachen Start der französischen Wirtschaft ins neue Jahr. Sie erwarten, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den ersten beiden Quartalen um je 0,2 % steigen wird. Dagegen dürfte das Wachstum im vierten Quartal 2013 mit 0,4 % kräftiger ausfallen. Damit dürfte die zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone im Gesamtjahr 2013 auf ein Wachstum von 0,2 % kommen. Die sozialistische Regierung hatte ihre Prognose im Frühjahr auf 0,1 % gesenkt. Die Stimmung in der französischen Industrie ist laut Insee derzeit so gut wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr. Doch trübte sich die Stimmung im Einzelhandel und im Dienstleistungssektor ein.