Frankreich wappnet sich für Rentenreform-Proteste

Alternative Szenarien angedacht

Frankreich wappnet sich für Rentenreform-Proteste

wü Paris – Rudert Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei der geplanten Rentenrefom doch wieder zurück? Zumindest scheint sich seine Regierung auf verschiedene Möglichkeiten vorzubereiten. Der für die Reform zuständige Hochkommissar für Renten Jean-Paul Delevoye arbeitet bereits an unterschiedlichen Szenarien. Das geht aus einem für die Sozialpartner bestimmten Arbeitspapier hervor. Damit wolle die Regierung die explosive Situation entschärfen, urteilen französische Medien.Denn inzwischen haben acht Gewerkschaften für den 5. Dezember zu einem branchenübergreifenden Streik aufgerufen. Die Sorge, dass ein Generalstreik wie 1995 das Land zum Stillstand bringen könnte, ist groß. Damals hatten Gewerkschaften den öffentlichen Verkehr, aber auch andere Einrichtungen wie Krankenhäuser und Universitäten mehrere Wochen lang weitgehend lahmgelegt, um tiefgreifende Reformen unter anderem des Rentensystems zu verhindern. Der damalige Premierminister Alain Juppé musste seine Pläne deshalb fallen lassen.Bisher sehen die Pläne der Regierung Macron vor, 2025 für alle nach 1963 Geborenen ein Punktesystem einzuführen und die verschiedenen Rentenkassen in einer zu bündeln. In dem Arbeitspapier spricht Hochkommissar Delevoye laut französischen Medien jedoch auch davon, sich mit den Sozialpartnern über andere Möglichkeiten abzustimmen. Dazu gehören eine Anwendung der Reform erst für spätere Generationen oder ihre Anwendung ausschließlich für alle, die neu ins Berufsleben eintreten. Eine weitere Überlegung ist, die Reform für bestimmte Berufsgruppen erst später einzuführen.