Futter für die Zinstauben in der US-Notenbank

Hinweise auf nur moderates Wirtschaftswachstum

Futter für die Zinstauben in der US-Notenbank

det Washington – Gedämpftes Verbrauchervertrauen und ein langsamerer Anstieg der Häuserpreise liefern weitere Hinweise auf stetes, aber bestenfalls moderates Wirtschaftswachstum in den USA. Gemischte Signale gehen von den Auftragseingängen für langlebige Güter aus. Analysten glauben, dass die Daten die Inflationstauben in den Reihen des Offenmarktausschusses (FOMC) der Notenbank in ihrem Vorsatz bestärken, für einen Aufschub der nächsten Zinserhöhung zu plädieren.Der Index des Verbrauchervertrauens des Forschungsinstituts Conference Board erreichte im April nur 94,2 Punkte und lag damit um 1,9 Punkte unter dem Wert vom Vormonat. “Die Seitwärtsbewegung bei dem Index setzt sich fort”, stellte Conference-Board-Ökonomin Lynn Franco nach der Veröffentlichung des insgesamt enttäuschenden Berichts fest. Zwar signalisiere der Anstieg der Gegenwartskomponente, “dass sich das Wachstum zumindest nicht verlangsamen wird”. Gleichwohl hätten sich die Subindizes für den Arbeitsmarkt und die kurz- bis mittelfristigen Zukunftsaussichten abgeschwächt. Auch schätzten die Konsumenten das Geschäftsklima weniger positiv ein als im Vormonat.Obwohl der Häusermarkt weiterhin in robuster Verfassung ist, kletterten die Eigenheimpreise im Februar etwas langsamer. Wie aus dem S & P/Case-Shiller Index für die 20 größten Ballungszentren hervorgeht, verteuerten sich private Immobilien im Jahresvergleich um 5,4 %. Im Januar war ein Plus von 5,7 % gemessen worden. Der nationale Index wies mit 5,3 % eine gegenüber dem Vormonat unveränderte Rate aus. Wie David Blitzer, der Direktor des Indexkomitees bei S & P Dow Jones, feststellt, “liegt die Preissteigerungsrate weiterhin deutlich über der Inflationsrate, hat sich aber gegenüber den letzten Werten verlangsamt”. Laut Blitzer hat sich der Bau neuer Eigenheime noch nicht vollständig von der Rezession erholt. Auch erschwere der Preisanstieg während der vergangenen Jahre vielen potenziellen Hauskäufern den Erwerb. Einbruch am Kfz-MarktDie Neuaufträge für langlebige Güter nahmen im März um 0,8 % zu, sanken aber gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahrs um 2,5 %, wie das US-Handelsministerium meldete. Im Februar war eine umgekehrte Entwicklung festgestellt worden, mit einem monatlichen Rückgang um 3,1 % und einem Anstieg der Jahresrate um 1,6 %. Ein deutlicher Rückgang bei Bestellungen für Zivilflugzeuge wurde im März durch einen kräftigen Anstieg der Orders bei Rüstungsgütern ausgeglichen. Überraschend waren die um 3,0 % rückläufigen Bestellungen neuer Kraftfahrzeuge. Vor dem Hintergrund der jüngsten Daten betonte Thomas Costerg, Ökonom bei Standard Chartered Bank, dass “Notenbankchefin Janet Yellen keine Probleme haben dürfte, ihren Wunsch nach einem vorläufigen Verzicht auf weitere Zinserhöhungen durchzusetzen”.