Mehr Gerechtigkeit

G20 will Vermögen von Ultrareichen stärker besteuern

Die G20-Staaten wollen die globale Zusammenarbeit zur Besteuerung Ultravermögender voranbringen. Angestrebt wird ein progressives Steuersystem.

G20 will Vermögen von Ultrareichen stärker besteuern

G20 will Vermögen von Ultrareichen stärker besteuern

wf Berlin

Die Staats- und Regierungschefs der G20, der führenden Industrie- und Schwellenländer, wollen bei der Besteuerung Ultravermögender kooperieren. Laut Abschlusserklärung in Rio de Janeiro billigten sie eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit in Steuerfragen. Die nationale Steuerhoheit werde voll respektiert, heißt es. Brasilien hat derzeit den Vorsitz in der G20. Bundeskanzler Olaf Scholz und Finanzminister Jörg Kukies (beide SPD) vertraten Deutschland dort. Die Vereinbarung bestätigt die Erklärung der G20-Finanzminister vom Juni. Sie geht auf einen Vorschlag des französischen Ökonomen Gabriel Zucman zurück. Danach sollen Milliardäre 2% ihres Vermögens in ihren Heimatländern abführen. Bei rund 3.000 Milliardären weltweit käme es zu rund 250 Mrd. Dollar Steuereinnahmen im Jahr.

Progressive Besteuerung sei eines der Schlüsselinstrumente zum Abbau innerstaatlicher Ungleichheiten, für fiskalische Nachhaltigkeit und zur Haushaltskonsolidierung, heißt es. Zugleich fördere sie ein starkes, nachhaltiges und ausgewogenes Wachstum sowie die Ziele für nachhaltige Entwicklung. Die G20 begrüßte laut Abschlusserklärung die jüngsten Steuerreformen in mehreren Mitgliedstaaten. Die Zusammenarbeit soll sich auf Debatten über Steuergrundsätze und bewährte Praktiken gegen Steuervermeidung erstrecken. Es wird angeregt, das von der OECD koordinierte Inclusive Framework on BEPS mit der Arbeit zu betrauen. Dort war die Einführung einer Mindestbesteuerung erarbeitet worden.

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