In einem lang umstrittenen Gesetzespaket zum Insektenschutz hat das Bundeskabinett in Berlin den Ausstieg aus glyphosathaltigen Pflanzenschutzmitteln in Deutschland bis Ende 2023 beschlossen. Vorerst wird der Einsatz stark eingeschränkt. Zusammen mit der Novelle des Bundesnaturschutzgesetzes wird die Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung geändert, um mehr und besseren Lebensraum für Insekten zu schaffen. Für Glyphosat erstreckt sich das sofort wirksame Verbot auf die Anwendung im Haus- und Kleingarten und auf von der Allgemeinheit genutzten Flächen wie Parks oder Sportplätzen. In der Landwirtschaft darf Glyphosat im Ackerbau nur noch ausnahmsweise eingesetzt werden, etwa wenn die Erosion der Böden droht und Unkräuter nicht mechanisch bekämpft werden können. Für Unkräuter, denen nicht mechanisch beizukommen ist, gilt dies auch. Der Bundesrat muss der Verordnung zustimmen. Das Landwirtschaftsministerium rechnet mit zusätzlichen Kosten für die Wirtschaft durch die Verordnung. Deren Höhe soll noch vor der Bundesratsbefassung ermittelt werden.