hip London – Großbritannien hat das Austrittsverfahren aus der Europäischen Union nach Artikel 50 des Vertrags von Lissabon in Gang gesetzt. Das gestern in Brüssel übergebene sechsseitige Schreiben der britischen Premierministerin Theresa May an EU-Ratspräsident Donald Tusk geht nicht nennenswert über das im Februar von der britischen Regierung vorgelegte Brexit-Weißbuch hinaus. Die britische Regierung will in der zweijährigen Verhandlungsfrist nicht nur die Bedingungen des Austritts regeln, sondern auch eine umfassende Übereinkunft über das künftige Verhältnis zwischen Großbritannien und den 27 verbliebenen Mitgliedstaaten aushandeln. Allerdings gesteht May in dem Schreiben zu, dass sich britische Unternehmen, die in der EU tätig sind, Regeln von Institutionen fügen müssen, denen das Vereinigte Königreich nicht mehr angehört. Ökonom Mark Wall von der Deutschen Bank wertete das als Hinweis darauf, dass sie die Rechtshoheit des Europäischen Gerichtshofs während einer Übergangszeit anerkennen will.—– Schwerpunkt Seite 6- Wertberichtigt Seite 8