Großbritannien verschärft Klimaschutzvorgaben

Ab 2035 keine neuen Benzin- oder Hybrid-Kfz mehr

Großbritannien verschärft Klimaschutzvorgaben

hip London – Die britische Regierung will den Verkauf neuer Diesel-, Benzin- und Hybridfahrzeuge nicht erst 2040, sondern schon ab 2035 verbieten. Nur so lasse sich das für 2050 gesetzte Ziel der Klimaneutralität erreichen, hieß es zur Begründung. Es war eine der letzten Amtshandlungen von Theresa May. Mit Blick auf die “historischen Emissionen” Großbritanniens sagte Premierminister Boris Johnson auf einer Veranstaltung mit dem Tierfilmer David Attenborough: “Wir haben unserem Planeten gegenüber eine Verantwortung, auf diesem Weg voranzugehen.” Attenborough nannte es ermutigend, dass die britische Regierung vor dem UN-Klimagipfel in Glasgow ein Jahr des Handelns gegen den Klimawandel einläuten wolle. “Je länger wir es aufschieben (…), desto schlimmer wird es”, sagte er auf der Auftaktveranstaltung im Londoner Science Museum. Wenn möglich solle der Verkauf von Diesel-, Benzin- und Hybridfahrzeugen schon früher eingestellt werden, sagte Johnson, der am Freitag Claire O’Neill entlassen hatte, die den Klimagipfel organisieren sollte.In der Autobranche kam die Verschärfung der Klimavorgaben nicht gut an. Es sei “äußerst besorgniserregend”, wenn die Regierung in so einer kritischen Angelegenheit die Zielvorgaben ändere, sagte Mike Hawes, der Chef der Autolobby SMMT. Ein Zieldatum ohne Plan werde lediglich Werte zerstören, und zwar heute schon. Die derzeitige Nachfrage nach Elektroautos mache lediglich einen Bruchteil des gesamten Autoabsatzes aus. Das Netz von Ladestationen sei völlig unzureichend. Es reiche nicht, wenn nur die Autobranche investiere.