lz – In der Vergangenheit wurden Verbraucherumfragen als Vorhersageinstrument zur konjunkturellen Entwicklung eher stiefmütterlich behandelt. Die Auskünfte der Konsumenten deckten sich oft nur bedingt mit ihrem tatsächlichen Verhalten. Eine Studie der Europäischen Zentralbank (EZB) räumt mit diesem Vorurteil nun auf. Die Forscher haben den Indikator für das Euro-Verbrauchervertrauen mit der Entwicklung der Konsumausgaben verglichen und halten ihn für einen durchaus wichtigen Vorlaufindikator, weil er zeitnah Informationen über die aktuelle und künftige Konsumentwicklung liefert. Politische Entscheidungsträger sollten stärker darauf achten, raten sie. Allerdings beruht die Prognosekraft vor allem auf einen Unterindikator, der die Finanzlage der privaten Haushalte abgreift und damit die Entwicklung der Konsumausgaben besonders eng vorzeichnet. Ihm dürfte künftig unter Ökonomen mehr Aufmerksamkeit als bisher zuteil werden.