Großhandelspreise mit Rekordanstieg
Reuters Berlin
Die deutschen Großhändler haben ihre Preise schon vor dem Ukraine-Krieg in Rekordtempo angehoben. Sie erhöhten sich um durchschnittlich 16,6% zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mitteilte. Einen stärkeren Anstieg hat es seit Beginn der Berechnungen 1962 nicht gegeben. Im Januar hatte das Plus noch 16,2% betragen. Die Entwicklung gilt als Indikator für zukünftige Inflationstendenzen, da der Großhandel das Scharnier zwischen Herstellern und Endkunden darstellt.
Viele Rohstoffe und Vorprodukte kosteten schon im Februar erheblich mehr. So gab es im Großhandel mit Mineralölerzeugnissen ein Plus von 43,6% im Vergleich zum Februar 2021. Auch bei Erzen, Metallen und Metallhalbzeug (+43,4%), Altmaterial und Reststoffen (+46,0%) wurden erhebliche Aufschläge gemeldet. Deutlich höher waren auch die Preise im Großhandel mit Roh- und Schnittholz (+44,0%). Wegen der Erholung der Weltkonjunktur von der Corona-Rezession steigen die Preise für viele Produkte schon seit Monaten rasant. Hinzu kommen gestörte Lieferketten, etwa durch Corona-Ausbrüche in China.