Bundestagswahlkampf

Grüne nominieren erste Kanzlerkandidatin

Während die Grünen mit Co-Parteichefin Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin in den Bundestagswahlkampf ziehen wollen, haben sich die Unionsparteien bis zuletzt schwergetan mit ihrer Entscheidung.

Grüne nominieren erste Kanzlerkandidatin

sp Berlin

Während die Grünen mit Co-Parteichefin Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin in den Bundestagswahlkampf ziehen wollen, haben sich die Unionsparteien bis zuletzt schwergetan mit ihrer Entscheidung. Bei CDU und CSU war die K-Frage zum Redaktionsschluss der Börsen-Zeitung noch nicht beantwortet, auch wenn CSU-Chef Markus Söder die Entscheidung acht Tage nach dem Beginn der Kraftprobe mit CDU-Chef Armin Laschet ganz in die Hände der größeren Schwesterpartei gelegt hatte. Am Abend tagte der Bundesvorstand der CDU, wobei sich nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters mehr als 40 Teilnehmer für Wortmeldungen vormerken ließen.

Am Abend war unklar, ob der Parteivorstand der Forderung von Laschet folgen würde, eine Abstimmung über den Kanzlerkandidaten in dem Gremium herbeizuführen, oder ob die Entscheidung zu einem späteren Zeitpunkt etwa in der Bundestagsfraktion gefällt wird. Eigentlich wollten Laschet und Söder bis Ende der vergangenen Woche eine gemeinsame Lösung vorstellen.

Die Doppelspitze der Grünen hatte dagegen ihre Entscheidung über die Spitzenkandidatur wie angekündigt am Montag herbeigeführt: „Wir haben in den letzten Tagen und Wochen in vertraulichen, vertrauten, intensiven, offenen, manchmal auch schwierigen Gesprächen miteinander um die beste Lösung gerungen“, erklärte der Co-Parteivorsitzende Robert Habeck, der als ehemaliger Umweltminister von Schleswig-Holstein anders als Baerbock Regierungserfahrung mitbringt. „Das ist emotional für beide gewesen“, räumte Baerbock ein, die den Wahlkampf jetzt Seite an Seite mit Habeck führen will. Das habe die Partei auch in den vergangenen drei Jahren stark gemacht, erklärte die designierte Spitzenkandidatin der Grünen, die die Partei seit Anfang 2018 mit Habeck führt. Ihre Kandidatur muss vom Parteitag bestätigt werden, was als Formsache gilt.

Laschet und Söder gratulierten Baerbock zur Nominierung und sicherten einen fairen Wahlkampf zu. „Ich freue mich auf einen spannenden und fairen Wettstreit um das beste Konzept für die Zukunft unseres Landes“, twitterte SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz.

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