rec Frankfurt – Im Zuge der Coronakrise sind Handelshürden im weltweiten Warenverkehr nach einem anfänglichen Aufflammen deutlich zurückgegangen. Das berichtet die Welthandelsorganisation (WTO) in einer Auswertung, die am Freitag veröffentlicht wurde. Demnach haben Regierungen bis Mitte Oktober 39 % der Restriktionen, die sie in Reaktion auf die Pandemie eingeführt hatten, aufgehoben.Gewöhnlich erscheint diese Bestandsaufnahme zur Handelspolitik in allen 164 Mitgliedstaaten im jährlichen Turnus. Aufgrund der Pandemie hatte die WTO im Frühsommer allerdings bereits eine Zwischenbilanz gezogen. Darin waren sie zu dem Ergebnis gekommen, dass in der Frühphase der Pandemie mehr als 100 Exportstopps, in erster Linie für medizinische Produkte, den Welthandel beeinträchtigten. Die Handelswächter sahen aber auch erste Anzeichen, dass Regierungen begannen, den protektionistischen Reflex zurückzufahren. Diese Anzeichen haben sich nun verdichtet.Insgesamt sind die mit Restriktionen belegten Handelsströme um ein Viertel auf 545 Mrd. Dollar gesunken. Neben dem vorübergehenden Corona-Kollaps im Welthandel sieht die WTO eine allgemeine Entspannung etlicher Handelsbeziehungen.