Handelsstreit drückt auf Stimmung in China

Einkaufsmanagerindex Industrie zeigt Schrumpfen

Handelsstreit drückt auf Stimmung in China

nh Schanghai – Die wachsende Unsicherheit über den Ausgang des Handelsstreits zwischen China und jüngste Verschärfungen von Strafzollmaßnahmen belasten die Stimmung vor allem im chinesischen Industriesektor, wie neue Einkaufsmanagerdaten zeigen. Im Dienstleistungssektor sieht man indes eine stabile Entwicklung.Nach Angaben des Pekinger Statistikbüros vom Freitag ist der offizielle Purchasing Manager Index (PMI) für das verarbeitende Gewerbe im Mai von 50,1 auf 49,4 Punkte gesunken und liegt nun wieder unterhalb der sogenannten Expansionsschwelle bei 50 Punkten. Dies signalisiert ein Schrumpfen der Sektoraktivität im Vergleich zum Vormonat. Die Analystenprognosen hatten nur einen geringfügigen Rückgang auf 49,9 Punkte erwarten lassen. Als kleiner Lichtblick gilt allerdings ein robuster Wachstumstrend im Dienstleistungsgewerbe. So verharrte der entsprechende Einkaufsmanagerindex mit 54,3 auf dem Niveau von April.Nachdem zuletzt auch die Aprildaten für Industrieproduktion, Einzelhandel, Bausektor und Außenhandel eine Schwächetendenz aufgezeigt hatten, deuten die PMI-Daten darauf hin, dass die Belastungen für die chinesische Wirtschaft im Zuge des verschärften Handelskonflikts weiter zunehmen. Besonders deutlich wird dies beim Blick auf die Subindizes für neue Orders der Industrieunternehmen sowie für Exportaufträge. Während das Barometer für die gesamte Auftragslage erstmals seit vier Monaten wieder rückläufig war, ist der Unterindex für Exportorders im Mai von 49,2 auf 46,5 Punkte scharf eingeknickt.Analysten betonen, dass die zu Mitte Mai aufgestockten Strafzollsätze für einen breiten Ausschnitt von chinesischen Exporten in die USA bereits rasch Wirkung gezeigt hätten. Auch bei den Importaufträgen sieht man eine Stimmungseintrübung. So hat China seinerseits angekündigt, erweiterte Strafzölle auf US-Produkte zum 1. Juni in Kraft treten zu lassen (s. Bericht auf dieser Seite).