Handelspolitik

Handelsüberschuss könnte zum Problem werden

Der Überschuss im bilateralen Handel zwischen den USA und Deutschland wächst seit Jahrzehnten. Ein künftiger US-Präsident Trump dürfte das Thema brachial angehen.

Handelsüberschuss könnte zum Problem werden

Handelsüberschuss wird zum Problem

Reuters/dpa-afx Frankfurt

Das könnte für Ärger mit einem möglichen US-Präsidenten Donald Trump sorgen: Die deutsche Wirtschaft weist seit 2017 mit keinem anderen Land so hohe Exportüberschüsse aus wie mit den USA. 2023 übertrafen deren Ausfuhren in die USA die Importe von dort um 63,3 Mrd. Euro, wie das Statistische Bundesamt mit Bezug zur Präsidentenwahl mitteilte. Das sei ein Rekordwert. „Zudem weist Deutschland mit den USA seit 2017 die höchsten Exportüberschüsse im Vergleich zu allen anderen Bestimmungsländern aus“, hieß es dazu. „Die Differenz zwischen dem Wert der Exporte in die USA und den Importen aus den USA ist also nicht nur so hoch wie noch nie, sie ist auch höher als bei jedem anderen Bestimmungsland.“

Trump in seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2021, aber auch die EU-Kommission und der Internationale Währungsfonds (IWF) haben die enormen deutschen Überschüsse immer wieder kritisiert. Sie könnten zu Ungleichgewichten führen und damit eine Gefahr für die Weltwirtschaft darstellen. Nach Ansicht von Trump sollen Zölle die US-Produktion wiederbeleben. Er setzt dabei nicht nur auf Sonderabgaben für Waren von Rivalen wie etwa China, sondern auch für Produkte von Verbündeten.

Die beiden Volkswirtschaften sind eng miteinander verflochten. So gehörten vergangenes Jahr 11,5% aller knapp 38.500 auslandskontrollierten deutschen Unternehmen zu einer Muttergesellschaft in den USA. Einen höheren Anteil haben nur Eigner aus der Schweiz mit 12,8%.

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