Hauptstadt von Connecticut hat nur noch Geld für 60 Tage

Hartford strebt langfristige Umschuldung an

Hauptstadt von Connecticut hat nur noch Geld für 60 Tage

hip London – Luke Bronin, der Bürgermeister von Hartford, geht davon aus, dass die Hauptstadt des US-Bundesstaats Connecticut ihren Verbindlichkeiten nur noch 60 Tage lang nachkommen kann. In einem Schreiben an den Gouverneur und die Abgeordneten des US-Bundesstaats erklärte er, die Stadt, die Kommunalanleihen für 680 Mill. Dollar begab, werde einen Insolvenzantrag nach Chapter 9 stellen müssen, wenn ihr der Bundesstaat nicht bis Anfang November finanzielle Hilfen zur Verfügung stelle. Anders als Chapter 11 kann Chapter 9 nur von Kommunen in Finanzschwierigkeiten in Anspruch genommen werden.Die Kanzlei Greenberg Traurig, die für die Stadt tätig ist, soll mit den Besitzern der von Hartford begebenen Bonds verhandeln. Die Ratingagentur Moody’s hatte der Stadt attestiert, nur sehr wenig Spielraum für weitere Ausgabenkürzungen zu haben.Im Juli 2013 hatte sich Detroit für zahlungsunfähig erklärt. Die Schulden der “Motor City” wurden beim bislang größten Bankrott einer US-Kommune auf bis zu 20 Mrd. Dollar geschätzt. Seit 1954 haben in den USA nur 64 Städte, Bezirke und Dörfer Insolvenzanträge gestellt, wie Fox unter Berufung auf den US-Anwalt James Spiotto berichtet. Wichtiger als die vergleichsweise geringe Zahl der Zahlungsausfälle ist die Signalwirkung, die solch ein Bankrott entfalten kann. Als das kalifornische Orange County 1994 in die Pleite ging, löste das Panik an den Anleihemärkten aus. “Unsere Anleihegläubiger verstehen, dass unsere Schuldenlast nicht zu managen ist”, heißt es in dem Schreiben aus Hartford. “Sie werden Teil der Lösung sein müssen, durch eine ernsthafte, nachhaltige, langfristige Umschuldung.”