Hickhack im Handelsstreit hält an

Trump verknüpft Hongkong-Proteste mit Zollkonflikt - China droht USA

Hickhack im Handelsstreit hält an

br Frankfurt – Trotz jüngster Entspannungssignale im Handelsstreit zwischen den USA und China scheint eine baldige Beilegung des Konflikts in weite Ferne zu rücken. Diesen Eindruck verstärkten gestern neue Signale sowohl aus Washington wie aus Peking. US-Präsident Donald Trump verknüpfte eine Einigung mit einer Lösung der eskalierenden politischen Situation in Hongkong. Zugleich untermauerte China seine Drohung mit Gegenmaßnahmen bei etwaigen neuen US-Strafzöllen.Donald Trump hatte diese Woche überraschend die Einführung neuer Zölle auf chinesische Güter wie Laptops und Mobiltelefone zunächst verschoben. Eigentlich hatte er Anfang August angekündigt, auf Importe aus China im Volumen von 300 Mrd. Dollar einen Sonderzoll von 10 % zu erheben. Das hatte neue Hoffnung auf ein baldiges Ende des Streits geschürt. Das scheint nun aber zunehmend unwahrscheinlicher.Am Mittwochabend hatte Trump auf Twitter mit missverständlichen Kommentaren zu Hongkong für Aufsehen gesorgt. So sprach er von einem möglichen “persönlichen Treffen”, was Beobachter zunächst in Richtung eines möglichen Treffens zwischen ihm und Chinas Staatspräsident Xi Jinping interpretierten. Gestern stellte Trump aber klar, dass er den chinesischen Staatschef dazu auffordern wollte, sich mit den Protestanten in Hongkong zu treffen – dann gebe es noch ein glückliches Ende beim “Hongkong-Problem”. Kurz zuvor hatte Trump eine Verknüpfung zwischen den Protesten in Hongkong und dem Handelskonflikt der beiden Großmächte hergestellt. Natürlich wolle China einen Deal, zuerst solle Peking aber eine humane Lösung für Hongkong finden, hieß es in einer weiteren Twittermeldung.Von chinesischer Seite glaubt man derweil noch an eine Lösung im Dialog. “Wir hoffen, dass die Vereinigten Staaten China auf halbem Wege entgegenkommen”, sagte die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums Hua Chunying. Aufgrund der Strafzölle habe China jedoch “keine Möglichkeit, außer mit den notwendigen Mitteln zurückzuschlagen”. Das amerikanische Vorgehen verstoße gegen den Konsens, den die Staatschefs beider Länder erzielt hätten, begründete das Finanzministerium die Maßnahmen in Peking. Damit sei der richtige Weg zur Beilegung des Handelsstreits verlassen worden. Wie ein möglicher Gegenschlag aussehen könnte, blieb allerdings offen.