Hinweis auf Abschwung am US-Häusermarkt
det Washington
Der US-Immobilienmarkt ist nach Darstellung des Bauunternehmerverbandes National Association of Homebuilders (NAHB) in eine Rezession abgerutscht. Der Häusermarktindex des NAHB hat im August um 6 Zähler auf 49 Punkte nachgegeben. Werte unter 50 signalisieren eine Kontraktion. „Die verschärfte Geldpolitik seitens der Fed und hohe Baukosten haben zu einer Immobilienrezession geführt“, sagte Robert Dietz, Chefvolkswirt bei dem Verband. Der Index ist nun acht Monate in Folge zurückgegangen.
Auch hat sich in den USA die Stimmung im verarbeitenden Gewerbe weiter eingetrübt. Der einschlägige Empire State Index der Federal Reserve Bank von New York ist im August von 11,1 auf minus 31,3 Punkte gefallen. Damit hat er den tiefsten Stand seit Mai 2020 erreicht. Der Einbruch ist der zweitstärkste, der je gemessen wurde. Ein deutlicher Rückgang wurde sowohl bei Auftragseingängen als auch Lieferungen gemessen.
Auch meldete der Fed-Ableger nur geringes Stellenwachstum in der Region New York und kürzere Arbeitswochen. Als positiv hoben Ökonomen den Rückgang der Inputpreise hervor, die ein weiteres Signal für nachlassende Inflation lieferten. Gleichwohl erwarten die befragten Unternehmen während der kommenden sechs Monate keine Verbesserung des Geschäftsklimas.
Obwohl der Index lediglich die Lage in einer wichtigen Wirtschaftsregion widerspiegelt, bestätigt er die trüben Aussichten auf nationaler Ebene. So hatte der Einkaufsmanagerindex von S&P Global für Juli ergeben, dass die Geschäftsbedingungen für das verarbeitende Gewerbe – abgesehen vom konjunkturellen Einbruch infolge der Corona-Pandemie – so ungünstig sind wie zuletzt während der globalen Finanzkrise. Ähnlich schätzt das Institute for Supply Management (ISM) die derzeitige Lage ein.