Höchstes Stellenplus seit neun Jahren

Einkaufsmanagerindex der Eurozone signalisiert weiteres Wachstum

Höchstes Stellenplus seit neun Jahren

ba Frankfurt – Die Wirtschaft der Eurozone ist gut ins neue Jahr gestartet und sollte vom Schwung der vergangenen Monate noch etwas weiter getragen werden. Das signalisiert jedenfalls die aktuelle Unternehmensstimmung, die im Januar auf hohem Niveau stabil geblieben ist. Zudem hat sich angesichts eines positiven Ausblicks auf künftige Geschäfte sowie anziehender Auftragseingänge auch der Stellenaufbau im Januar so stark beschleunigt wie zuletzt im Februar 2008, wie aus der von IHS Markit ausgewerteten monatlichen Umfrage unter 5 000 Unternehmen aus der Industrie und dem Dienstleistungssektor hervorgeht.Der finale Wert des Industrie- und Dienstleistungsunternehmen umfassenden Einkaufsmanagerindex (PMI) Composite deute darauf hin, dass die Eurozone im Januar so stark gewachsen ist wie zuletzt Mitte 2011, kommentierte Markit-Chefökonom Chris Williamson. Das Wirtschaftswachstum im ersten Vierteljahr sieht er bei 0,4 % auf Quartalsbasis. Dieses robuste Wachstum dürfte sich auch in den kommenden Monaten fortsetzen, erwartet er. Der beeindruckende Stellenaufbau dürfte ebenfalls dazu beitragen, die Konjunktur über weiter steigende Konsumausgaben anzutreiben. Den Jobaufbau wertet er als Beleg, dass sich die Unternehmen bislang eher um das eigene Geschäftswachstum als um die politischen Unsicherheiten kümmern. Diese sieht er allerdings als Konjunkturrisiko, weshalb die Prognose von 1,5 % fürs Gesamtjahr “eher vorsichtig” ausfällt. 2016 ist die Wirtschaft um 1,7 % gewachsen. Industrie liegt weiter vorneDer Composite PMI blieb gegenüber Dezember unverändert bei 54,4 Punkten und notiert damit seit 43 Monaten ununterbrochen über der Schwelle von 50 Punkten – Werte oberhalb dieser Marke signalisieren Wachstum. Die Erstschätzung zeigte noch ein leichtes Minus von 0,1 Punkten. Der Industriesektor schnitt dabei laut IHS Markit das achte Mal in Folge besser ab als der Servicesektor. Der Teilindikator der Dienstleister liegt mit 53,7 Punkten unverändert auf dem Niveau von Dezember und damit gleichfalls 0,1 Zähler über der Erstschätzung. Der Teilindex der Industrie notiert mit 55,2 Zählern nach 54,9 Punkten im Vormonat auf dem höchsten Stand seit Frühjahr 2011, also bevor die Schuldenkrise eskaliert ist (vgl. BZ vom 2. Februar). Nach Ländern betrachtet lag im Januar Irland vorne. Die vier größten Volkswirtschaften des gemeinsamen Währungsraums verzeichneten laut IHS Markit allesamt Wachstum, wobei sich die Wirtschaft in Deutschland, Spanien und Italien leicht auf 4- bzw. 3-Monats-Tiefs abkühlte, während Frankreich “weiter im Aufwind war”. Hier stieg der Composite PMI auf den höchsten Wert seit über fünfeinhalb Jahren.