Höhere Energiepreise verstärken Inflationsdruck
Höhere Energiepreise verstärken Inflationsdruck
mpi Frankfurt
Ein Anstieg der Energiepreise in der Eurozone hat die Erzeugerpreise im Oktober nach oben gedrückt. Im Vergleich zum Vormonat verlangten Hersteller 0,4% mehr für ihre gewerblichen Produkte, wie Eurostat am Mittwoch verkündete. Im September hatten es noch einen Rückgang der Erzeugerpreise um 0,6% gegeben. Die Jahresrate lag im Oktober bei -3,2%, nach -3,4% im September.
Ökonomen hatten die Entwicklung aufgrund der höheren Energiepreise in diesem Umfang erwartet. Die Erzeugerpreise sind ein Indikator für den anstehenden Trend bei den Verbraucherpreisen. Unternehmen geben veränderte Kostenstrukturen oftmals zumindest teilweise an ihre Kunden weiter.
Billigere Vorleistungsgüter
Bei den Verbraucherpreisen, an denen die EZB ihr Mandat der Preisstabilität ausrichtet, zeigt sich bereits ebenfalls der Effekt der höheren Energiepreise. So ist die jährliche Inflationsrate nach einer vorläufigen Schätzung von Eurostat im November von 2,0 auf 2,3% gestiegen. Maßgeblich dafür waren im Jahresvergleich höhere Energiepreise. Dies dürfte sich im Dezember fortsetzen, sodass Ökonomen von einem weiteren Inflationsanstieg ausgehen. Im kommenden Jahr dürfte die Inflation dann wieder nachlassen. Die EZB rechnet damit, ihr Inflationsziel 2025 nachhaltig zu erreichen.
Der Blick auf die Erzeugerpreise zeigt, dass Investitionsgüter wie Anlagen und Maschinen im Oktober im Vergleich zum Vormonat nicht teurer geworden sind. Anders sieht es bei Gebrauchs- und Verbrauchsgütern aus. Diese kosteten 0,3 bzw. 0,2% mehr. Vorleistungsgüter, zu denen zum Biespiel Metalle oder elektronische Komponenten zählen, wurden hingegen um 0,1% billiger.