Ausbildungsberufe

Hohe Bezahlung schützt nicht vor Fachkräftemangel

In den zehn lukrativsten Ausbildungsberufen in Deutschland herrscht in der Hälfte laut einer Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) ein Fachkräftemangel. Geld allein löst also das Problem nicht, schlussfolgern die Ökonomen.

Hohe Bezahlung schützt nicht vor Fachkräftemangel

Hohe Bezahlung schützt nicht vor Fachkräftemangel

mpi Frankfurt

Selbst bei Ausbildungsberufen mit einem sehr hohen Verdienst herrscht in Deutschland oft ein Fachkräftemangel. Das geht aus einer Untersuchung des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor. Die Ökonomen haben auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit eine Rangliste der 20 lukrativsten Ausbildungsberufe erstellt. Fast ganz oben rangiert die Luft- und Raumfahrttechnik. Hier verdienen die 20- bis 39-Jährigen bei einer Vollzeitstelle einen Bruttomedianlohn von 5.108 Euro. Übertroffen wird das nur noch von Mitarbeitern der technischen Forschung und Entwicklung. Dazu zählen beispielsweise Mechatroniker in der Automobilindustrie. In dieser Berufsgruppe verdienen die 20- bis 39-Jährigen 5670 Euro.

Obwohl der Verdienst in der Luft- und Raumfahrttechnik also hoch ist, sind viele Stellen hier unbesetzt. Für 46,3% der ausgeschriebenen Stellen finden die Unternehmen keinen geeigneten Bewerber. Bei den zehn lukrativsten Ausbildungsberufen gibt es bei der Hälfte einen solchen Stellenüberhang. Am höchsten ist er im Brandschutz mit 65%, am niedrigsten bei Bankkaufleuten mit 21,2%.

Insgesamt blieben im vergangenen Jahr 13,4% der Ausbildungsberufe unbesetzt. Das war ein neuer Höchststand, teilte das IW mit. „Die Ergebnisse zeigen, dass mehr Geld allein den Fachkräftemangel nicht einfach beseitigen kann“, sagt IW-Fachkräfteexperte Jurek Tiedemann.

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